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Seite:Lenau - dichterischer Nachlass, 1858.djvu/113

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Des Teufels Lied vom Aristokraten.

Ich lobe den Aristokraten;
Hat er des Adels rechte Völle,
Ist er vorweg schon halb gerathen
Und zugerichtet für die Hölle.

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Wer besser schon sich dünkt und ächter,

Bloß weil er lebt, als ganze Schaaren,
Der wird gewiß zur Grube schlechter
Als all die Tausend niederfahren.

Was schützen mag die Niedern, Rohen

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Vor meiner Finger scharfen Griffen:

Natur und Liebe – wird dem Hohen
Schon in der Kindheit abgeschliffen.

Empfohlene Zitierweise:
Nicolaus Lenau: Nicolaus Lenau’s dichterischer Nachlaß. J. G. Cotta, Stuttgart und Augsburg 1858, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lenau_-_dichterischer_Nachlass,_1858.djvu/113&oldid=- (Version vom 6.12.2022)