konnten bewässert werden; die übrigen waren dürr und öde für nahrhafte Kräuter und gute Gräser, und lieferten nur geringe Ernden.
Überzeugt von der Wahrheit des Grundsatzes, daß der Landwirth mit Verbesserung der Wiesen den Anfang machen muß, wenn er seiner Ökonomie einen Schwung geben will, wurden im Herbste des Jahrs 1788 sechs Acker dürre Wiesen umgerissen, im nächst folgenden Frühjahre mit Kartoffeln besamet, und die Fläche theils durch die dreymahlige Beackerung, theils durch die Cultur der Kartoffeln, durch die Hacke zu einen tragbaren Ackerboden vorbereitet. Mehr als 600 Säcke – deren jeder ein Simri Roggen faßt – voll Kartoffeln wurden in diesem Bezirke eingeerndet, die meinem, auf Veredlung gesetzten Viehstamme trefflich zu statten kamen. Gleich nach eingeerndeten Kartoffeln wurde das lockere Land zur Herbstsaat gepflügt und mit 23/4 Bamberger, Simri Waizen besäet, welche im Jahre 1790 sieben Schock, drey Mandel und vier Garben Ausbeute lieferten. Nach der Waizenernde wurde dieser Bezirk doppelfurchig aufgepflügt und so den Einwirkungen der abwechselnden Winterwitterung überlassen, worauf im nächst folgenden
Johann Gottlieb Friedrich Slevogt: Landwirthschaftliche Erfahrungen in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 666. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Landwirthschaftliche_Erfahrungen.pdf/3&oldid=- (Version vom 18.5.2023)