Bosheit ihrer Feinde, die noch in Zeiten, ehe die Brüder recht aufkämen, sie zu unterdrucken gesucht; theils aus einem Personal-Haß und Neid heimlicher Feinde gegen ihre Obere, die den Streit auch vor die Höfe gezogen haben, und die Brüder längst gestürzt hätten, wenn die Obrigkeiten ununtersucht verdammen wolten, inzwischen aber durch allerhand Intrigen doch ein und anderes erschlichen, damit sich hernach die Gegner in ihren Schriften vor dem Publico, das um den Zusammenhang der Sache nicht weiß, breit machen, wenn gleich ein jeder siehet, daß es von gar keinem Effect ist.
Solche Streitigkeiten tractiren die Brüder sehr nachläßig und die Unternehmungen ihrer Feinde geringschätzig, weil sie die unbillige und nur Aergernisse suchende und liebende Gemüther keines bessern Unterrichts würdigen; von billigen und Wahrheit suchenden Gemüthern aber denken, daß sie die Unwahrheit ihrer Feinde, aus Zusammenhaltung ihrer Schriften und unpartheiischer Beurtheilung der Schreib-Art, des Anlasses und der Absichten derselben, bald entdecken, hingegen die Wahrheit in der Brüder Schriften leicht einsehen könten, wenn sie sich die Mühe gäben, dieselben nur mit eben so vieler Aufmerksamkeit, als der Gegner ihre, durchzulesen. Uberdem sind ja diejenige respectable Personen, die Amts halber sich genauer zu erkundigen haben, schon so vielmahl von der Wahrheit der Sache informirt worden, als sie eine Untersuchung von selbst, oder auf der Brüder Bitte, vorzunehmen geruhet haben. Ja die Brüder haben öffentlich
David Cranz: Kurze Nachricht von der Kirche Unitas Fratrum. s.n., s.l. 1762, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kurze_Nachricht_von_der_Kirche_Unitas_Fratrum.djvu/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)