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Seite:Kurze Darstellung des Ablaßwesens, wie es noch jetzt im katholischen Franken im Gange ist.pdf/33

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so oft bezahlen müssen, als ein neuer Bischoff gewählt wird, werden dafür mit der Erlaubniß von Rom aus regalirt, einen 40tägigen oder 7jährigen Ablaß auszutheilen, wenn sie an gewissen Festtagen, bekleidet mit diesem Ehrenzeichen, die Hauptkirche besuchen.

 Man sieht und hört also von nichts, als von lauter Ablässen in der römischen Kirche.[1] Alle Tage kann man einen, wo nicht mehrere verdienen. Alle Stände, Bischöffe, Priester und Laien hängen daran; was Wunder, wenn über die Ablässe das Evangelium d. i. guter Unterricht in der Religion vergessen wird, den man wegen der Ablässe nicht mehr braucht?[2]

 Möchte diese Darstellung des gangbaren Ablaßwesens in Franken bey meinen Landsleuten nur so viel nützen, daß sie selbst


  1. 15) [Dieß wird bey einem aufmerksamen Unterricht leicht gebessert werden. Man halte sich nur an die alten Theologen, besonders einen Amor. Er betrachtete schon die Sache im rechten Lichte.]
  2. 16) [Eine der schädlichsten Arten von Ablässen ist hier mit Stillschweigen übergangen: diejenigen, welche die im Land umherreisenden Ordens-Generale auf die von ihnen geweihten Rosenkränze, Kreuzchen, Bilderchen u. d. gl. legen.]