Obliquation der Venus nördlich, die des Merkur südlich. Hiervon gilt die Converse ebenfalls. Die Deviationen aber bleiben immer bei Venus nördlich, bei Merkur südlich. Ferner nimmt man mit der einzelnen Anomalie des excentrischen Kreises die Proportional-Minuten, welche allen fünf Planeten gemeinsam, aber nur bei den oberen Planeten beigesetzt sind, und fügt sie der Obliquation und der Deviation hinzu. Hierauf addirt man zu der excentrischen Anomalie 90°, und sucht mit dieser Summe wieder die gemeinsamen Proportional-Minuten; diese addirt man zu der Breite der Declination. Nachdem dies Alles in Ordnung gebracht ist, werden die einzelnen berechneten drei Breiten, jede mit ihren Proportional-Minuten multiplicirt und diese Producte geben nun alle drei corrigirte Breiten für den Ort und die Zeit. Sind endlich alle drei gleichnamig, so addirt man sie, um die schliessliche Breite dieser beiden Planeten zu erhalten; wo nicht, so sind wenigstens zwei gleichnamig, und diese addirt man, diese Summe kann kleiner oder grösser sein, als die dritte ungleichnamige; von beiden bildet man die Differenz, und diese ist die gesuchte Breite.
Nicolaus Copernicus: Nicolaus Coppernicus aus Thorn über die Kreisbewegungen der Weltkörper. Ernst Lambeck, Thorn 1879, Seite 363. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kreisbewegungen-Coppernicus-0.djvu/391&oldid=- (Version vom 1.8.2018)