sah den Göckelhahn sitzen, und Hans mein Igel oben drauf. Der Laufer fragte ihn was er da oben vorhätte. „Ich hüte meine Esel und Schweine; was ist euer Begehren?“ Der Laufer sagte sie hätten sich verirrt, und könnten nicht wieder ins Königreich, ob er ihnen den Weg nicht zeigen wollte. Da stieg Hans mein Igel mit dem Hahn vom Baum herunter, und sagte zu dem alten König er wollt ihm den Weg zeigen, wenn er ihm zu eigen geben wollte was ihm zu Haus vor seinem königlichen Schlosse das erste begegnen würde. Der König sagte ja, und unterschrieb sich dem Hans mein Igel, er sollte es haben. Als das geschehen war, ritt er auf dem Göckelhahn voraus, und zeigte ihm den Weg, und gelangte er glücklich wieder in sein Königreich. Wie er auf den Hof kam, war große Freude darüber. Nun hatte er eine einzige Tochter, die war sehr schön, die kam ihm entgegen, fiel ihm um den Hals, und küßte ihn, und freute sich daß ihr alter Vater wieder kam. Sie fragte ihn auch wo er so lange in der Welt gewesen wäre, da erzählte er ihr er hätte sich verirrt, und wäre beinahe gar nicht wieder gekommen, aber als er durch einen großen Wald gefahren wäre, hätte einer, halb wie ein Igel, halb wie ein Mensch, rittlings auf einem Hahn in einem hohen Baum gesessen, und schöne Musik gemacht, der hätte ihm fortgeholfen, und den Weg gezeigt, er aber hätte ihm dafür versprochen was ihm am königlichen Hofe zuerst begegnete, und das wäre sie, und das thäte ihm nun so leid. Da versprach sie ihm aber sie wollte gerne mit ihm gehen wann er käme, ihrem alten Vater zu Liebe.
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 2 (1837). Dieterich, Göttingen 1837, Seite 123. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder-_und_Haus-M%C3%A4rchen_1837_Band_2.djvu/132&oldid=- (Version vom 1.8.2018)