durch Rebellen. 239 Jetzt erschienen die Großen Samariens vor dem Statthalter von Syrien Ummidius Quadratus, der sich gerade in Tyrus aufhielt, mit der Forderung, ihnen doch einige Genugthuung von Seite der Juden für die Mordbrennereien in ihrem Lande zu verschaffen. 240 Es hatten sich aber auch die angesehensten Juden mit dem Hohenpriester Jonathas, dem Sohne des Ananus, hier eingefunden, welche die Samariter wegen des von ihnen verübten Mordes als die ersten Anstifter der Unruhen bezeichneten, für die weitere Verwicklung aber den Cumanus verantwortlich machten, weil er die Mörder des Unglücklichen nicht habe züchtigen wollen.
241 (6.) Vorderhand beschied Quadratus beide Parteien auf eine spätere Zeit, indem er ihnen die Versicherung gab, persönlich an Ort und Stelle alle einzelnen Vorgänge genau prüfen zu wollen. Als er dann später wirklich nach Cäsarea kam, befahl er zunächst, alle von Cumanus gemachten Gefangenen ans Kreuz zu schlagen, 242 und begab sich von da nach Lydda. Hier nahm er neuerlich ein gründliches Verhör mit den Samaritern vor und ließ achtzehn Juden, von denen er gehört hatte, dass sie am Kampfe betheiligt gewesen, herbeiführen und mit dem Beile vom Leben zum Tode bringen. 243 Er sandte ferner zwei andere Juden, die zu den einflussreichsten zählten, sowie die Hohenpriester Jonathas und Ananias und den Sohn des letzteren, Ananus, mit noch einigen anderen angesehenen Juden zum Kaiser, wohin auch die bekanntesten Häupter der Samariter auf sein Geheiß abgehen mussten. 244 Selbst Cumanus und der Tribun Celer erhielten von ihm die gemessene Weisung, nach Rom zu segeln, um von den jüngsten Vorgängen dem Kaiser Claudius Rechenschaft abzulegen. Nach diesen Maßregeln reiste er von Lydda nach Jerusalem hinauf, wo er das Volk gerade bei der Feier der ungesäuerten Brote und in musterhafter Ruhe antraf. Er kehrte darum alsbald wieder nach Antiochien zurück.
245 (7.) In Rom nahm unterdessen der Kaiser den Cumanus und die Samariter ins Verhör, bei dem auch Agrippa sich eingefunden hatte, um mit großem Eifer für die Juden eine Lanze zu brechen, zumal sich auch für Cumanus viele römische Größen eingesetzt hatten. Die Sache endete mit der Verurtheilung der Samariter, von denen Claudius drei der einflussreichsten hinrichten ließ, während er den Cumanus in die Verbannung schickte. 246 Der Tribun Celer musste sogar auf kaiserlichen Befehl gefesselt nach Jerusalem geschafft werden, damit die Juden zuerst an ihm ihr Müthchen kühlen könnten: dann sollte er noch in der ganzen Stadt herumgeschleppt und schließlich enthauptet werden.
247 (8.) Nach diesen Ereignissen schickte Claudius den Bruder des Pallas, namens Felix, als Landpfleger von Judäa, Galiläa, Samaria
Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/177&oldid=- (Version vom 15.2.2020)