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Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/174

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worden wäre. 219 Bevor jedoch Agrippa den Bau zu seiner vollen Höhe bringen konnte, ward er in Cäsarea vom Tode überrascht, nachdem er drei Jahre König von Judäa gewesen war und noch früher ebenfalls drei Jahre die genannten Vierfürstenthümer regiert hatte. 220 Er hinterließ drei Töchter von der Cyprus, nämlich Berenice, Mariamne und Drusilla, wie auch einen Sohn von derselben Frau, namens Agrippa. Da der letztere noch gar zu jung war, so machte Claudius aus den Staaten des Königs wieder eine Provinz und sandte zuerst Cuspius Fadus und dann Tiberius Alexander als Landpfleger dahin ab, die, weil sie sich keine Eingriffe in die altherkömmlichen jüdischen Lebensgewohnheiten erlaubten, das Volk in Ruhe und Frieden erhielten. 221 Nach diesen Ereignissen starb auch Herodes, der König von Chalcis, mit Hinterlassung der zwei Söhne Berenicianus und Hyrkanus, die ihm die Bruderstochter geschenkt hatte, sowie noch eines dritten Sohnes Aristobulus, den er aus der früheren Ehe mit Mariamne hatte. Außer dem König Agrippa war übrigens dem Herodes noch ein anderer Bruder im Tode vorausgegangen, nämlich der im Privatstande lebende Aristobulus, der eine Tochter, namens Jotape, hinterließ. 222 Das waren also, wie ich früher schon gesagt habe, die drei Söhne des Aristobulus, des Sohnes vom Herodes, da Herodes von der Mariamne bekanntlich die zwei Söhne, den Aristobulus und Alexander, erhalten hatte, die dann der saubere Vater hinrichten ließ. Was die Nachkommenschaft des Alexander anlangt, so kam dieselbe auf den Königsthron von Großarmenien.


Zwölftes Capitel.
Die vielen Wirren unter Cumanus, der zuletzt verbannt wird. Felix wird Landpfleger. Tod des Kaisers Claudius.

223 (1.) Nachdem Herodes, der Fürst von Chalcis, mit Tod abgegangen war, erhob Claudius den Agrippa, den Sohn des verstorbenen Königs Agrippa, auf den Königsthron seines Oheims. In den übrigen Landestheilen, die jetzt eine römische Provinz bildeten, folgte auf Alexander in der Landpflegerschaft Cumanus, unter welchem die Unruhen und mit ihnen die Metzeleien in den Reihen der Juden aufs neue begannen. 224 Als nämlich das Volk zum Feste der ungesäuerten Brote in Jerusalem versammelt war, stand auch die römische Cohorte auf der Säulenhalle des Tempels, um, wie sonst immer, in voller Waffenbereitschaft die Festfeier zu überwachen und das geringste aufrührerische Gelüste in der angesammelten Menschenmenge zu unterdrücken. Da hob einer von den Soldaten sein Kleid in die Höhe, bückte sich, wie auf einem

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdischer Krieg. Linz: Quirin Haslingers Verlag, 1901, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JosephusBellumGermanKohout.djvu/174&oldid=- (Version vom 13.2.2018)