Washington Irving. Übersetzt von Samuel Heinrich Spiker: Jonathan Oldstyle’s Briefe | |
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das Stück an,“ sagte mein Gefährte. Nein, sagte ich, das gilt nur den Musikern. Diese würdigen Herrn kamen nun aus ihren Löchern hervorgekrochen und begannen mit sehr feierlicher und wichtiger Miene ihre Instrumente, zur großen Unterhaltung des Publikums zu stimmen und zu versuchen. „Was für eine Arie ist das?“ fragte mein Nachbar, indem er sich die Ohren zuhielt. Das ist gar keine Arie, sagte ich, es ist nur eine angenehme Symphonie, die uns, als Vorbereitung aufgetischt wird. Ich, meines Theils, dächte, so sehr ich auch allen Contrast liebe, sie könnten das eben so gut in ihrer Höhle da unter dem Theater spielen. Itzt ertönte die Glocke zum zweiten Male, und nun begann die Musik wirklich: allein ich konnte nicht umhin, die Bemerkung zu machen, daß dem Landmann die sonderbaren Gesichter und Verdrehungen der Musiker selbst, mehr Vergnügen verursachten, als ihre Melodien. Was ich von der Musik hörte, gefiel mir ganz gut (obgleich einer meiner Nachbarn mir sagte, daß dieselben Stücke seit drei Jahren jeden Abend gespielt
Washington Irving. Übersetzt von Samuel Heinrich Spiker: Jonathan Oldstyle’s Briefe. Duncker und Humblot, Berlin 1824, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Jonathan_Oldstyle%E2%80%99s_Briefe.djvu/38&oldid=- (Version vom 1.8.2018)