Bi disen bi trehtelin
Der muoz iemer selic sin
Uon der ich dicke han geseit
Martina div werde maget
Dise trahten hat ir iaget
Vnd wil bi im beliben
Bi dem himelschen koche
Da iar noch tac noch woche
Mit zal ist begriffen
Sint tusent hin gesliffen
Nieman si gezellen kan
Siv sint an endis drvm
In secula seculorum
Div Martina div reine
In ganzer frovden volleist
Er hat bi im ir svozen geist
Und hat vns ir kvschen lip
Der reinen megde niht ein wip
Daz er vns armen tuo erlost
Libes vnde sele not
Dvr ir bittlichen tot
Und ir marter menicvalt
Ir sele div ist hin gevarn
Zvo den engelschen scharn
So ist ir lip vil werde
Beliben vf der erde
Ze rome ist ir varnde guot
Geteilit wart der armen diet
Als ir gotes minne geriet
Uon dem ir herze nie geschiet
DIZ IST VON SANCTE MARTINVN GRABE DER HEILIGEN MEGEDE.
Si ieman der iht swere habe
Der kere zvo der megde grabe
Der wol her nv her
Der vindet der genaden teil
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 711. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0711.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)