Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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Vorliegendes Blatt bildete den Subscriptionsschein zu der Analysis of beauty, und sollte das Schicksal von Hogarth’s Idee über Schönheit erläutern. Der Künstler, welcher sich auf dies Werk nicht wenig einbildete, wollte nämlich durch Darstellung einer bekannten Anecdote über Columbus andeuten, die Ehre der Entdeckung, in der Wellenlinie liege das Princip der Schönheit, werde ihm nach dem Erscheinen des Buches abgesprochen werden.
Bekanntlich fand der große Entdecker Amerika’s nach seiner Rückkehr zahlreiche Feinde und Neider in Spanien, welche ihm nicht allein die Früchte, sondern sogar die Ehre der Entdeckung zu rauben suchten. Bei einem Gastmahl in Sevilla, wo Columbus seine erste Reise erzählt hatte, ward ihm von der Gesellschaft die Bemerkung gemacht, die Unternehmung, einmal begonnen, sei durchaus leicht gewesen, denn der unbedeutendste Steuermann habe die Existenz eines festen Landes im Westen vermuthen können. Columbus antwortete mit der Aufforderung, ein Ei auf die Spitze zu stellen. Als es hieß, dies sei unmöglich, zerdrückte er ein Ei
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 659. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/778&oldid=- (Version vom 9.9.2019)