Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen | |
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wird arretirt. Vermuthlich ist die Uhr eine kleine Beute der vorigen Nacht, und der Beraubte selbst ist vielleicht der erste Kläger gewesen. Das reizende Geschöpf, dessen obere Hälfte hier auf einem Lumpenhügel von Unterröcken gestützt erscheint, ist vermuthlich die Präsidentin bei dieser Anstalt. Ihre Nase scheint gelitten zu haben, ob in einer Herzens-Angelegenheit durch innern Brand, oder in einer affaire d’honneur, wobei sie den Augen und Zähnen secundirte, ist uns nicht bekannt. Hierbei müssen wir unsere Leser um ein Paar Thränen bitten für einen armen Teufel, der ihnen so viel Vergnügen gemacht hat, aber nun schon lange nicht mehr ist; für den muntern, drolligen, halblateinischen Partridge (Rebhuhn) in Fieldings Tom Jones[1] Denn, wie Fielding versichert, so war die so berüchtigte Haus-Ehre des Märtyrers, diesem Steinbütt[2] hier wie aus dem Gesichte geschnitten! Doch
Georg Christoph Lichtenberg, Franz Kottenkamp: W. Hogarth’s Zeichnungen, nach den Originalen in Stahl gestochen. Literatur-Comptoir, Stuttgart 1840, Seite 285. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hogarth_erkl%C3%A4rt_von_Lichtenberg_(Kottenkamp_Stuttgart_1840).pdf/322&oldid=- (Version vom 9.9.2019)