– Welch lustiges Leben in Flur und Wald in holder Frühlingszeit! – Alle Flöten und Schallmeien, die Winters über in staubigen Winkeln wie zum Tode erstarrt lagen, sind wach worden und haben sich auf alle Lieblingsstückchen besonnen, die sie nun lustig trilleriren, gleich den Vögelein in den Lüften.
Ein lauer West geht wie ein düsteres Geheimniß dumpf klagend durch den Wald, und wie er vorüber streift, flüstern die Fichten – die Birken unter einander Warum ist unser Freund so traurig worden? – Horchst du auf ihn, holde Schäferinn?
Zieh’ ihm nach! – zieh’ ihm nach! – Grün ist sein Kleid wie der dunkle Wald – süßer Hörnerklang sein sehnendes Wort! – Hörst du es rauschen hinter den Büschen? Hörst du es tönen? – Hörnerton, voll Lust und Wehmuth! – Er ist’s – auf! ihm entgegen!
Das Leben treibt sein neckendes Spiel auf allerlei Weise. – Warum wünschen – warum hoffen – warum verlangen?
Aber in toller wilder Lust laßt uns über den offnen
E. T. A. Hoffmann: Fantasiestücke in Callot’s Manier. Kunz, Bamberg 1819, Seite 308. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoffmann_Fantasiest%C3%BCcke_in_Callots_Manier_Bd.2_1819.pdf/308&oldid=- (Version vom 1.8.2018)