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Seite:Hoffmann Fantasiestücke in Callots Manier Bd.2 1819.pdf/282

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aus Giulietta’s Augen, gräßlich verzerrt war das Gesicht, brennende Gluth ihr Körper. „Laß ab von mir, Höllengesindel, Du sollst keinen Theil haben an meiner Seele. In des Heilandes Namen, hebe Dich von mir hinweg, Schlange – die Hölle glüht aus Dir.“ – So schrie Erasmus und stieß mit kräftiger Faust Giulietta, die ihn noch immer umschlungen hielt, zurück. Da gellte und heulte es in schneidenden Mißtönen, und es rauschte wie mit schwarzen Rabenfittigen im Zimmer umher. – Giulietta – Dapertutto verschwanden im dicken stinkenden Dampf, der wie aus den Wänden quoll, die Lichter verlöschend. Endlich brachen die Strahlen des Morgenroths durch die Fenster. Erasmus begab sich gleich zu seiner Frau. Er fand sie ganz milde und sanftmüthig. Der kleine Rasmus saß schon ganz munter auf ihrem Bette; sie reichte dem erschöpften Mann die Hand, sprechend: „Ich weiß nun Alles, was Dir in Italien Schlimmes begegnet, und bedaure Dich von ganzem Herzen. Die Gewalt des Feindes ist sehr groß, und wie er denn nun allen möglichen Lastern ergeben ist, so stiehlt er auch sehr, und hat dem Gelüst nicht widerstehen können, Dir Dein schönes, vollkommen ähnliches Spiegelbild auf recht hämische Weise zu entwenden. – Sieh doch einmal in jenen Spiegel dort, lieber, guter Mann!“ – Spikher that es, am ganzen Leibe zitternd, mit recht kläglicher Miene. Blank und klar blieb der Spiegel,