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Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/87

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

entstanden im oberen Teile der Luft, nahe bei dem Feuer, aus dessen finsterem und trockenem Dampf geeint die Kugel jenes Dampfes wie ein Sternkörper erscheint, die Teile jenes Dampfes aber, die um die Kugel sich verbreiten, und weit ausgedehnt an den Enden der Kugel angefügt sind, sind gleichsam seine Haare (comae); und gemäß dieser Stellung bedeutet und verursacht er nicht durch sich selbst, sondern durch Akzidens eine Sterblichkeit, die aus heißen und trockenen Krankheiten hervorgeht. Und weil meistens die Reichen sich von Heißem und Trockenem nähren, deshalb sterben zu solcher Zeit viele Reiche, darunter ist der Tod der Könige und Fürsten besonders bemerkenswert. Diese Behauptung ist auch von der des Damascenus nicht verschieden, wenn man recht überlegt, außer betreffs der Hilfe und Mitwirkung des Engels, die auch die Philosophen nicht ausschließen können. Im Gegenteil: wo jene Dämpfe in ihrer Trockenheit und Hitze niemals zur Schaffung des Kometen tätig wären, haben sie nach vorausgeschickten Ursachen durch Beihilfe des Engels oft noch mitzuhelfen; so auch der Stern, welcher des Doktors S. Thomas Ende verkündete; der keineswegs aus den oberen Sternen am Firmamente hervortrat, sondern unter Beihilfe eines Engels aus einer vorliegenden Masse geformt und nach erfüllter Pflicht wieder aufgelöst ward.

Daraus sehen wir, daß nach keiner dieser Meinungen die Leuchten des Himmels überhaupt irgendeine Herrschaft über den freien Willen ausüben und folglich auch nicht über die Bosheit und die Sitten der Menschen.

Ferner beachte man, warum die Astronomen öfters Wahres vorhersagen und ihre Urteile meist an einer Provinz oder dem Volke eines Landes sich bewähren. Der Grund davon ist, weil sie ihre Urteile aus den Sternen nehmen, welche auch größeren Einfluß haben, d. h. annehmbaren, keinen zwingenden, in den Handlungen der Natur sowohl wie des Willens und in den Haupthandlungen der Menschen, wie eines Volkes oder einer Provinz, mehr als in den Einzelhandlungen einer Person. Denn weil der Einfluß der Sterne auf ein ganzes Volk größer ist als auf einen einzelnen Menschen, und weil der größere Teil eines Volkes den natürlichen Affekten des Körpers mehr folgt als ein einzelner Mensch, deshalb usw. Doch ist dies nur als nebensächlich aufgestellt.

Der zweite Weg, wie unsere angegebene katholische Behauptung erklärt wird, liegt in der Zurückweisung der Irrtümer der Genethliaker und der Astrologen, die eine Göttin Fortuna verehren. Darüber Isidorus Ethic. VIII, 9. Genethliaker

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/87&oldid=- (Version vom 14.9.2022)