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Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/64

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

got­teslästerlichem Munde abzuleugnen und sich selbst mit Leib und Seele zu verkaufen, die noch ungetauften Kinder dem Bösen selbst zu überliefern und teuflische Unflätereien durch fleischlichen Umgang mit den Incubi und Succubi zu treiben.

O, wenn doch alles das fern von aller Wahrheit und erdichtet genannt werden könnte, und wenigstens die Kirche von so schrecklicher Besudelung freibliebe! Doch dem steht leider entgegen sowohl die Bestimmung der Bulle des Papstes als auch die Lehrmeisterin Erfahrung, die uns nach den eigenen Geständnissen (der Hexen) und den von ihnen begangenen Schandtaten so sicher gemacht hat, daß wir ohne Gefährdung des eigenen Heiles nicht mehr von der Inquisition abstehen können.

Darum wollen wir von ihrem Ursprunge und ihrer verderb­lichen Vermehrung handeln; und weil es eine schwere Arbeit ist, müssen wir beim Lesen das einzelne mit der größten Sorg­falt so untersuchen, daß das zuzulassen ist, was als mit der Vernunft vereinbar und den Ueberlieferungen der Schrift nicht zuwider befunden wird. Und weil unter allen Handlungen, die zu ihrer Vervielfältigung dienen, zwei besonders wirksam sind, nämlich die mit den Incubi und Succubi und die schänd­liche Gelobung der Kinder, deshalb werden wir von ihnen besonders handeln, so zwar, daß zuerst von den Dämonen selbst, zweitens von den Hexen, drittens von der göttlichen Zulassung gesprochen wird; und weil die Dämonen durch Ver­stand und Willen handeln und mehr unter der einen als unter der andern Konstellation, zu dem Zwecke, daß der Same keim­fähig sei, werden die von den Dämonen beobachteten Kon­stellationen untersucht werden müssen; und so ergeben sich hauptsächlich drei Fragen: erstens, ob diese Ketzerei durch die Vermischung mit den Incubi und Succubi ursprünglich ver­vielfältigt werden könne; zweitens, ob nicht durch die Ver­mischung mit den Himmelskörpern, die auch die Ursache menschlicher Handlungen sind, ihre Werke stark werden können; drittens, ob nicht durch die schändliche Auslieferung der Kinder an die Dämonen die Ketzerei verschlimmert werden könne; doch wird zwischen der zweiten und dritten die zweite Hauptfrage behandelt werden, nämlich über die Einflüsse der Himmelskörper, und zwar wegen der passenden Fortsetzung (der Untersuchung) über die Werke der Hexen. Betreffs des ersten Punktes werden sich drei Schwierigkeiten herausstellen, eine allgemeine über jene Incubi; die zweite, spezielle, von welchen Dämonen derartige Taten vollbracht werden; die dritte, ganz besondere, mit Bezug auf die Hexen, die sich den Dä­monen unterwerfen.

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/64&oldid=- (Version vom 1.8.2018)