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Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/356

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

heißt es weiter (Job XL, 28): „Gedenke des Krieges,“ den ich nämlich gegen ihn führe und – da das Praesens für das Futurum gesetzt wird, kann man sagen – führen werde im Kreuze, wo der Leviathan mit dem Hamen gefangen werden wird, nämlich durch die verborgene Göttlichkeit mit dem Köder der Menschheit, worunter der Heiland, der reine Mensch, verstanden wird. Daher heißt es auch später (Job XLI): ‚Es ist keine Macht auf Erden, die ihm verglichen werden kann.‘ Dadurch, sagt (S.[WS 1] Thomas), wird angezeigt, daß keine körperliche Eigenschaft der Macht des Dämons gleichgestellt werden kann, weil diese eine rein geistige Macht ist.“ – Soweit S. Thomas.

Aber weil indirekt ein vom Dämon Besessener durch die Kraft einer Melodie, wie z. B. Saul durch die Harfe Davids, oder eines Krautes oder einer anderen körperlichen Sache Erleichterung finden kann, welche Kraft als natürliche Wesenheit darin wohnt, daher können sie also angewendet werden; und zwar wird dies, daß es geschehen könne, mit Autoritäten und Gründen hergeleitet. Denn XXVI, qu. 7, daemonium sustinenti, heißt es: „Es ist erlaubt, Steine oder Kräuter ohne Beschwörung anzuwenden,“ und zwar sind es die Worte des Hieronymus. Desgleichen sagt der Magister, Hist., wo er jene Stelle Tobias VI behandelt, wo Raphael zu Tobias sagt: „Wenn du ein Stückchen vom Herzen (nämlich des Fisches, den du gefangen hast), auf Kohlen legst, wird der Rauch davon jede Art von Dämonen, sei es von einem Manne, sei es von einer Frau, derart verscheuchen, daß keiner wieder an sie herangehen wird“: „Wir dürfen uns darüber nicht wundern, da der Rauch jedes beliebigen angezündeten Baumes dieselbe Gewalt zu haben scheint; wiewohl (die Stelle) auch noch einen geistigen Sinn in sich enthält, nämlich vom Rauche des geistigen Gebetes.“ – Mit Bezug hierauf hat Albertus zu Lukas IX und Nicolaus de Lyra zu Könige I, 16, ja auch Paulus Burdegalensis über Könige[WS 2] I, 16 den Schluß, daß er es nicht nur zuzugeben scheint, daß durch irgendwelche fühlbare Dinge von den Dämonen Bedrängte erleichtert werden, sondern auch, daß sie durch (solche) fühlbaren Dinge bisweilen völlig befreit werden können, nämlich wohlverstanden, wenn sie nicht in schrecklicher Weise bedrängt werden. Das beweist er durch einen Grund. Da nämlich die Dämonen die körperliche Materie nicht nach ihrem Willen verändern können, sondern nur durch Verbindung der gehörigen Aktiven mit den gehörigen Passiven, wie Nicolaus sagt, so kann aus demselben Grunde durch irgendeine fühlbare Sache im menschlichen Körper eine Disposition verursacht werden, wodurch er zur Aufnahme der Tätigkeit des

  1. Vorlage: s.
  2. Vorlage: König
Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/356&oldid=- (Version vom 1.8.2018)