Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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dann plötzlich auf die Erde stürzten und verendeten; und zwar durchgehends auf Betreiben der Dämonen durch die Kraft der Hexen.
In der Diözese Straßburg, zwischen der Stadt Fiessen und dem Berge Ferrerius (?) versicherte ein sehr reicher Mann, daß ihm und anderen über vierzig Haustiere an Ochsen und Kühen in den Alpen behext worden seien, und zwar innerhalb von Jahresfrist, ohne daß Pest oder andere Krankheit voranging; und als Merkmal gab er an, daß, wenn sie an der Pest oder einer anderen zufälligen Krankheit sterben, sie nicht plötzlich, sondern allmählich und nach und nach eingehen; jene Behexung aber nahm ihnen plötzlich alle Frische, so daß alle urteilten, sie seien durch Behexungen umgebracht worden. Freilich habe ich jene Zahl so verzeichnet; ich glaube jedoch, er hat eine größere ausgedrückt. Das aber ist durchaus wahr, daß in den Landen und besonders in den Alpen sehr viel berichtet wird, daß die Haustiere behext werden. Diese Art der Behexung ist auch bekanntlich allenthalben verbreitet.
Andere ähnliche (Behexungen) werden unten in dem Kapitel von den gegen die Behexungen der Haustiere anzuwendenden Heilmitteln erörtert werden.
Ueber die Art, wie sie Hagelschlag und Gewitter zu erregen und auch Blitze auf Menschen und Haustiere zu schleudern pflegen.
Kapitel 15.
Endlich, daß die Dämonen und ihre Schüler solche Hexentaten an der Erregung von Blitzen, Hagelschlägen und Gewittern zeigen können, und zwar bezüglich der Dämonen nach der Erlangung der Macht von Gott, oder mit seiner Zulassung bezüglich der Schüler, das beweist die Heilige Schrift, Job I und II, wo der Dämon nach Erlangung der Macht von Gott sofort dafür sorgte, daß die Sabäer fünfhundert Ochsen und fünfhundert Eselinnen wegführten; dann ein vom Himmel fallendes Feuer siebentausend Kamele verzehrte, endlich auch sieben Söhne und drei Töchter, durch einen gewaltigen Wind und den Zusammenbruch des Hauses den Tod fanden, und immer viele Knaben, d. h. Diener, umkamen, ausgenommen einen einzigen, der es meldete; auch dafür sorgte, daß der Leib des heiligen Mannes überall mit einem ganz schlimmen Geschwür geschlagen wurde und sein Weib und drei Freunde
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/301&oldid=- (Version vom 1.8.2018)