Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer | |
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den Mantel den Topf barg, was aber die andern heimlich sahen. Daher ward jene gefangen, gefoltert und gestand das Verbrechen, indem sie sagte, der Leib des Herrn sei mit einer Kröte in dem Topfe dort verborgen worden, damit sie aus diesem Pulver nach ihrem Gefallen den Menschen und Tieren Schaden zufügen könnte. –
Ferner ist zu bemerken, daß die Hexen bei dem Abendmahle die Gewohnheit haben, falls sie es unbemerkt tun können, den Leib des Herrn unter die Zunge zu nehmen, aus dem Grunde, (wie man sich leicht denken kann), daß sie niemals ein Mittel gegen die Verleugnung des Glaubens nehmen wollen, weder durch die Beichte, noch durch die Annahme des Sakraments des Abendmahles; zweitens, daß desto leichter der Leib des Herrn aus dem Munde für ihren Gebrauch genommen werden könne, wie gesagt ist, zur größten Schmach für den Schöpfer. Darum wird auch allen Leitern der Kirche und Abendmahlsgebern vor allem immer an die Hand gegeben, die höchste Aufmerksamkeit darauf zu haben, daß die Weiber mit ganz offenem Munde, wohl ausgestreckter Zunge, das Tuch weit vom Munde, das Abendmahl nehmen, und je größerer Fleiß hierauf verwendet wird, um so mehr Hexen werden auf diese Weise entlarvt.
Mit den übrigen Sakramentalien treiben sie unzähliges, abergläubisches Zeug. Bisweilen legen sie Wachsbilder, manchmal auch aromatische Sachen unter die Altardecke, wie oben gesagt ist, und verbergen sie dann unter der Schwelle des Hauses, damit, wer darübergeht, behext werde; wozu es ja auch geschieht.
Unzähliges könnte noch angeführt werden, aber das weniger Bedeutende wird ja durch die größeren Hexentaten beglaubigt.
Ueber die Art, wie sie die Zeugungskraft zu hemmen pflegen.
Kapitel 6.
Ueber die Art aber, wie sie die Zeugungskraft zu hemmen pflegen, sowohl bei Menschen, als auch bei Tieren, auch bei beiden Geschlechtern, kann der Leser aus dem, was oben in der Frage gesagt ist, ob die Dämonen durch die Hexen die Sinne der Menschen zu Liebe oder Haß wandeln können, unterrichtet sein, wo nach Lösung der Argumente eine spezielle Erklärung gegeben wird über die Art, wie sie mit Zulassung
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/246&oldid=- (Version vom 1.8.2018)