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Seite:Hermann von Bezzel - Die Herrlichkeit des apostolischen Glaubensbekenntnisses.pdf/8

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mich solche, die ihn kennen, – aber hinweisen möchte ich noch darauf, daß dieses unheimliche Vorgehen der letzte Schritt der gesamten Ritschlschen Bewegung zu sein scheint. Man hat sich nicht gescheut, Luther, den großen Zeugen, den „Engel mit dem ewigen Evangelium“, in Anspruch zu nehmen für solches Gebaren. Er habe auch das Glaubensbekenntnis abschaffen wollen, aber die Rücksicht auf Kaiser und Reich und die hochnotpeinliche Halsordnung Karls V. mit ihren auf Gotteslästerung gesetzten Strafen habe ihn davon abgehalten. Anstatt nun nach seinen Herzensgelüsten das apostolische Glaubensbekenntnis abzuschaffen, gab er ihm die herrliche Auslegung im Kleinen Katechismus! – Welcher Mut, solches zu glauben! Und das behauptet nicht etwa Janssen oder Majunke, die in Schmähung Luthers das Erreichbare geleistet, oder diejenigen, welche den trunksüchtigen und sittenlosen Mönch zum Selbstmörder gemacht haben, sondern das sagt der Professor der lutherischen (!) Theologie, Albrecht Ritschl †.

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 Was Ritschl mehr andeutete als ausführlich begründete, hat einer der Seinen, Professor Bender in Bonn, in der Lutherrede des Jahres 1883 mit dreister Offenheit aus gesprochen. Er will Luther zeigen nicht so, wie wir ihn Kennen, als den aus dem Schrecken der Sünde zum Glauben an frei geschenkte, ungeschuldete Gnade Gottes in Jesus Christus Vorgedrungenen, den nur die Frage bewegt: „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ sondern als den „deutschen Reformator, der das gesamte Geistes und Staatsleben des Volkes auf eine neue sittlich-religiöse Grundlage gestellt hat“. Über diese nun redet Bender ein langes und breites; aber von „dem bewährten und köstlichen Eckstein und ewigen Grund“ (Jes. 28, 16) weiß er nichts zu sagen. Luthers Kirche ist ihm „ein Notbau, dessen Steine die Angst vor Schwarmgeisterei und Aufruhr