hatten, und kam zur Überzeugung, daß alles wohl gerichtet und sein Bad nun gebrauchsfertig wäre.
Eine genaue Anweisung über die Inbetriebsetzung war am Ofen angebracht.
So, hier war der Gashahn a. Der mußte geöffnet werden. Da war der Gashahn b, und dann gab es noch den Hauptgasabsperrhahn c. Von diesen beiden Hähnen stand nichts auf der Gebrauchsvorschrift, ob sie zu schließen oder zu öffnen waren. Der Hahn d sollte nach der Anweisung unbedingt offen bleiben, während der Hahn f unter allen Umständen geschlossen werden mußte. Die Ventile g und m mußten im Auge gehalten werden. Das war sehr wichtig. Der Brenner k, ein schreckliches Röhrenwirrwarr mit vielen kleinen Löchern, sollte in der Pfeilrichtung gedreht werden. Das alles und noch mehr stand auf der Instruktion, die Onkel Willibald immer und immer wieder las. Er wurde durch die Unmenge von Hähnen und Ventilen völlig verwirrt. Er hantierte, hin und her hupfend, an dem Badeofen. Er erinnerte an einen Musikalclown, der sich an einem Gestell mit Glocken produziert.
An welchen Hahn und welches Ventil er auch rührte, immer wurde die Dusche in Tätigkeit gesetzt, und er meuchlings von einem kalten Guß getroffen. Die Dusche reagierte auf alle Hähne. Es gelang ihm endlich, die Dusche abzustellen.
Er zog den Brenner heraus, öffnete die Gashähne und hielt ein brennendes Streichholz so lange an die kleinen Löcher, bis das verglimmende Streichholz ihm die Fingerspitzen verbrannte. Der Brenner trug seinen Namen mit Unrecht, er brannte nicht.
Hätte er doch Philipp nicht auf den Daumen geschlagen.
Hermann Harry Schmitz: Der Säugling und andere Tragikomödien. Ernst Rowohlt Verlag, Leipzig 1911, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz_Der_Saeugling.djvu/077&oldid=- (Version vom 1.8.2018)