ausgesprochene Liebhaberei geworden. So einen wertvollen, unbezahlbaren Rassehund zu besitzen, war sein sehnlichster Wunsch.
Er spekulierte, wie alle Angestellten der Bank Waterproof Sons Ltd., an der Börse. Eines Tages leuchtete ihm das Glück. Durch seine Gold-Shares gewann er 60000 Pfund. Er war auf einmal ein reicher Mann geworden. Jetzt konnte er seiner Hundeliebhaberei nach Herzenslust nachgehen. Er kaufte sich eine an der Themse gelegene Villa.
Auf einer Hundeauktion in Birmingham, wo die wertvollsten Hunde zum Verkauf standen, erwarb er den kostbarsten Hund, der je auf dem Markt war. In allen Almanachen edler Hunde stand an erster Stelle King Bell M. P. Wau-Wau Caro N. L. A. 769, nachgewiesen der längste und krummbeinigste Dackel, der je lebte. Der Stammbaum dieses fabelhaften Dackels war bis in das Jahr 1066 zurückzuführen, wo sein Ahn als steter Begleiter Wilhelms des Eroberers die Schlacht bei Hastings mitmachte.
Und diesen einzigen Dackel erwarb Möbus Enterich für 10000 Pfund. Die kynologischen Fachblätter brachten spaltenlange Artikel über King Bell M. P. Wau-Wau Caro N. L. A. 769 und seinen Käufer. Bilder zeigten Möbus mit seinem berühmten Dackel. Hundeliebhaber kamen in Mengen, um den Hund zu sehen. Aber es war so schwer wie eine Audienz am Hofe, bei dem Dackel vorgelassen zu werden.
Möbus vergötterte den Dackel. Er engagierte einen Pariser Spezialkoch für die Verpflegung des vornehmen
Hermann Harry Schmitz: Buch der Katastrophen. Kurt Wolff Verlag, Leipzig 1916, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hermann_Harry_Schmitz-Buch_der_Katastrophen-1916.djvu/080&oldid=- (Version vom 1.8.2018)