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Seite:Heft29VereinGeschichteDresden1921.djvu/46

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linweber, bader, fideler, trompeter, pfeifer, altreseler, swinsnyder,“ noch sonst eines „erbemollers son“[1]. Aus der fürstlichen Belehnung von 1480 geht aber deutlich hervor, daß die festangestellten Hoftrompeter im Gegensatz zu den wandernden Musikern ohne Besitz und „eignem Rauch“ nicht mit dem Makel der Unehrlichkeit behaftet waren. Sie galten vielmehr als „Ministeriales et servi principis, gehörten in obsequio domini und empfingen propter obsequium et fidelitatis nexum Besoldung“[2] und, wie wir sahen, wertvolle Lehen. – Auch war es Brauch, die Trompeter an feierlichen Tagen noch besonders zu beschenken. „Zwei Gulden pflegen meine gnädigen herren nach guter alter Gewohnheit den Trommetern zu geben, wenn sie vor dem Essen blasen am heiligen Ostertage,“ schreibt der Rentmeister Herzog Albrechts[3]. Aus einem Briefe Herzog Georgs vom 27. Dezember 1490 an seinen Vater erfahren wir: „Wir haben Trommeter in der vergangenen Vasten angenommen, die als wir bericht, sich zuchtiglich halten, ob wir die ferner nach ausgange des Jahres behalten sollen oder nicht, wollen uns Ewere Lieben zu erkennen geben, denn sie bitten den Sold zu bessern, mögen auch wohl nicht gut zukommen. Wo Ewer Lieben sonst Trommeter haben will, so wären sie wohl zu erleiden“[4].

Als am 21. November 1496 zu Leipzig (nicht in Dresden wegen einer „ziemlich anfälligen Pest“) die Hochzeit Herzog Georgs mit Barbara, der Tochter König Casimirs IV. von Polen gefeiert wurde, erhielten die „Trommeter, Pfeifer und andere Spielleute“ 140 Gulden Ehrensold ohne die besonderen Geschenke, welche manchen Künstlern außerdem noch gereicht wurden. Bei dem Feste und den Ritterspielen warteten mit ihrer Kunst außer den sächsischen Musikern[5] auf: des Markgrafen von Brandenburg Trommeter und Pfeifer, des Bischofs von Magdeburg Pfeifer, die des Herzogs von Montfort, Hanns der Pfeifer aus dem Osterlande, zwei Trommelschläger aus Schlesien, Heintz der Lautenschläger aus Nördlingen, Mattes, der Lautenschläger von der Lösnitz, der „Harpfener“ des Erzbischofs von Magdeburg und eine berühmte Sängerin, welche 6 Gulden bar und einen Ring im Werte von 5 Gulden als Geschenk bekam. Ein gemeiner Sackpfeifer erhielt 10 Groschen[6]. Daß Herzog Georg eine Anzahl Musiker in seinen Diensten hatte, erfahren wir aus den Dresdner Kämmereirechnungen. Bei der Prozession am Johannistage brauchte man Musik, und da keine Stadtpfeifer vorhanden waren, so bat man sich die „herzoglichen


  1. Joh. Christoph Friedrich Gerlach, Statuta der Stadt Freiberg. S. 124.
  2. Zedler, Lexikon. Band 45, f. 1106.
  3. Schäfer, Sachsen-Chronik, S. 317.
  4. Schäfer, Sachsen-Chronik, S. 317.
  5. Noch besonders genannt Herzog Friedrichs Trommeter, Silberpauker und Zinkenbläser.
  6. von Langenn, Herzog Albrecht. S. 492.