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Seite:Heft25VereinGeschichteDresden1918.djvu/195

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verbrachten Aufenthaltes, der L. S. „wie ein einziger heller Frühlingstag däuchte“, verkehrte sie mit vielen hervorragenden Malern und Bildhauern, schuf auch Nachbildungen von verschiedenen berühmten Gemälden. Im Jahre 1826 weilte die Künstlerin zu Studienzwecken einige Monate in Paris, hielt sich dann, um ihr durch Goethes Tod tieferschüttertes Gemüt etwas zu beruhigen, vom August 1832 ein reichliches Jahr nochmals in Rom auf, ohne sich diesmal befriedigt zu fühlen. Wohl auf des Dichterfürsten Empfehlung war ihr 1823 bei den Prinzessinnen Maria und Augusta von Weimar der Zeichenunterricht und im folgenden Jahre die Aufsicht über die damals noch recht bescheidene Großherzogliche Gemäldesammlung übertragen worden, weshalb sie dauernd nach Weimar übersiedelte. Dadurch hatten sich ihre Beziehungen zu Goethe noch enger gestaltet und sie konnte erklären, „daß bis zu seinem Tode sein Arbeitszimmer ihr allezeit offengestanden habe“.

Die von L. S. in ihrem langen Leben geschaffenen Bilder sind sehr zahlreich. Sie malte u. a. verschiedene Fürstlichkeiten des Weimarischen, Gothaischen und Mecklenburg-Schweriner Hofes, eine beträchtliche Zahl von Gliedern befreundeter Familien, besonders viel Kinderbildnisse, Altarbilder für evangelische Kirchen und Heiligenbilder für katholische Gotteshäuser. Ein der Künstlerin 1823 von Karl August in Auftrag gegebenes Gemälde Die heilige Elisabeth, das 13 Gestalten zeigte, befindet sich seit 1826 auf der Wartburg in den Privatgemächern der Großherzoglichen Familie.


Nr. 167. Schopenhauer, Arthur, Dr., 1788–1860, Sohn eines Hamburger Großkaufmanns, ist als einer der hervorragendsten deutschen Philosophen bekannt. Bei seinen Universitätsstudien wandte er sich zunächst den Naturwissenschaften, später der Philosophie zu, der er dann auch treu blieb. Infolge entstandener Unstimmigkeiten zwischen ihm und seiner Mutter, der geistreichen, lange Zeit in Weimar wohnenden Romanschriftstellerin Johanna Schopenhauer, kam er im Jahre 1814 zu einem mehrjährigen Aufenthalte nach Dresden.

Schon früher war er, wenn auch immer nur vorübergehend, hier gewesen, wie folgende Angaben „aus den Fremdenbüchern der Dresdner Kunstkammer von Konrad Heyn, der Mitteilungen aus den Sächsischen Kunstsammlungen, Band VI (1915)“ und in Fremdenlisten des Dresdner Anzeigers beweisen. Diese Angaben wurden mir von dem hiesigen hervorragenden Sinfoniker Herrn Paul Büttner freundlichst zur Verfügung gestellt und von mir nachgeprüft. In dem Bericht „Mitteilungen aus den Sächsischen Kunstsammlungen“ heißt es S. 12 wörtlich: „Stud. philos. Arthur Schopenhauer kam von Berlin aus mit drei Kommilitonen am 17. September 1812 nach Dresden, die Kunstkammer zu besuchen. 1817 (ohne nähere Angabe eines Datums) wiederholte er den Besuch.“ Ob er sich und bez. wie lange mit seinen Studiengenossen damals in unserer Stadt aufgehalten und wo er gewohnt hat, war leider nicht zu ermitteln. – In den seit 1804 erscheinenden Fremdenlisten des Dresdner Anzeigers findet man im Jahrgange 1813 folgende Mitteilung: „Einpassirt. 22. May. Hr. Stud. Schoppenhauer aus Weimar,