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Seite:Heft25VereinGeschichteDresden1918.djvu/160

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und seine eigene Lebensbeschreibung, „ein Lehrbuch für Eltern, Pfarrer und Erzieher“ wohl die weiteste Verbreitung gefunden.

Die Erinnerung an den hochverdienten Schulmann wird nicht nur durch ein von der Gemeinde Görnitz 1844 ihm errichtetes Standbild, sondern auch in Dresden dauernd wach erhalten. Vor seinem Weggange von hier im Jahre 1807 überwies er 100 Tlr. zu einer „Dinter'schen Prämienstiftung“ für Zöglinge des Friedrichstädter Seminars, das allerdings 1910 nach der Vorstadt Strehlen verlegt wurde und seitdem den Namen „Kgl. Friedrich-August-Seminar“ führt. Die Stiftung besteht noch heute mit der Bestimmung, den jährlichen Zinsenertrag von etwa 17 Mark zum Ankaufe von Prämienbüchern für Seminaristen zu verwenden, „die sich durch Sittlichkeit und Geschicklichkeit auszeichnen“. – Außerdem befindet sich ein Zeichen dankbaren Gedenkens an D. an dem im August 1868 eingeweihten Gebäude der 1. Bezirksschule (Pestalozzistraße 2). An der Schauseite des linken Flügels derselben erblickt man in der Höhe des zweiten Obergeschosses die aus Sandstein gefertigte vergoldete Büste D's. Darunter liest man in durchgängig lateinischen Großbuchstaben die Worte:

„Und wäre ich der Gebildetste im Volk,
Menschenbildung zur Weisheit ist mir unentbehrlich.
Dinter.“


Nr. 147. v. Kügelgen, Franz Gerhard, 1772–1820. Einige Jahre besuchte er das Gymnasium in Bonn, weil er nach dem Willen des Vaters studieren sollte; als dieser aber 1788 starb, erlangte der Jüngling von der Mutter die Erlaubnis, dem Zuge seines Herzens folgen und sich der Malerei widmen zu dürfen. Nachdem er in verschiedenen Städten, auch durch einen dreijährigen Aufenthalt in Rom, sich bald zu einem sehr geschätzten Geschichts-, aber auch Bildnismaler ausgebildet hatte, begab er sich 1799 nach Petersburg, wo er reiche Beschäftigung und selbst in den höchsten Kreisen lebhafte Anerkennung fand. Malte er doch die Bildnisse der russischen Kaiserfamilie und vieler Persönlichkeiten aus Hof- und Adelskreisen. Trotzdem fühlte er sich in Petersburg nicht behaglich, und deshalb siedelte er nach einem längeren Aufenthalte erst in Livland, dann am Rhein, 1805 nach Dresden über, dessen Kunstschätze ihn besonders anzogen. 1811 wurde K. zum Ehrenmitglied der Kunstakademie ernannt und drei Jahre später an derselben Anstalt als Lehrer und ordentlicher Professor angestellt. Mit Vorliebe wählte er für seine Bilder Stoffe aus Bibel und Sagenwelt. Durch den Zusammenbruch einer Petersburger Bank verlor er den größten Teil seines Vermögens und wandte sich deshalb hauptsächlich wieder der reicher lohnenden Bildnismalerei zu. So malte er Goethe, Schiller, Wieland, Herder, Oehlenschläger, den Dresden oft besuchenden Seume, Adam Müller, Heinrich v. Schubert, Blücher, Gneisenau u. a., sowie auch verschiedene Glieder des preußischen Königshauses. Ein Teil der von K. geschaffenen Bilder befindet sich in den Schlössern von Petersburg, Berlin, Eutin, im Museum zu Leipzig, in der Nationalgalerie zu Berlin und an anderen Orten. Unsere Galerie besitzt außer