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Seite:Heft25VereinGeschichteDresden1918.djvu/129

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Sch. malte Geschichtsbilder, Bildnisse, aber auch Vorkommnisse aus dem alltäglichen Leben. Unsere Galerie besitzt von ihm ein kleines Gemälde dieser Art, Das Schulmädchen. Es stellt ein kleines Mädchen vor, auf dessen linker Hand ein Vöglein sitzt, während ihre Rechte einen Muff hält. – Für die Kirche seines Geburtsortes schuf Sch. eine Himmelfahrt Christi. Dieses Geschenk des Meisters ist seit 1787 noch heute eine Zierde des Großschönauer Gotteshauses. – Am bekanntesten von seinen Arbeiten war das große Gemälde, das Jesus am Kreuze zwischen den beiden Schächern zeigte, und das man im Oktober 1792 in den Altar unserer Kreuzkirche einsetzte. Hier hing es genau hundert Jahre. Weil es aber im Laufe der Jahre stark nachgedunkelt, überdies auch ganz ungünstig beleuchtet war und trotz mehrmaliger Erneuerungen keine tiefe Wirkung erzielte, wurde es 1892 entfernt. Seinen Platz nahm ein von Professor Anton Dietrich geschaffenes Gemälde ein, das den gleichen Gegenstand wie das Bild Sch's. behandelte, aber wesentlich hellere Farben zeigte. Leider fiel es dem großen Brande der Kreuzkirche am 16. Februar 1897 zum Opfer. Das jetzige Altarbild dieses Gotteshauses, ebenfalls von Professor Dietrich gemalt, ist eine genaue Wiederholung seines ersten trefflichen Gemäldes.

Als Sch. 1806 nach eintägiger Krankheit in Dresden starb, wurde er zwar hier auf dem Johannisfriedhofe an der Johannesstraße begraben, aber seine letzte Ruhestätte hat er hier nicht gefunden. Da die Aufschließung dieses Gottesackers für das Jahr 1861 bevorstand, ließ auf Anregung eines früheren Schülers Sch's. eine seiner in Großschönau wohnenden Nichten die Asche und das Grabdenkmal des Meisters von Dresden nach seinem Geburtsorte überführen und dort am 8. September 1854 auf dem alten Friedhofe beisetzen, was in feierlichster Weise unter äußerst zahlreicher Beteiligung der Ortsbewohner geschah.

Als Sch. 1770 nach Dresden kam, scheinen seine Verhältnisse, weil er damals auch kränkelte, nicht gerade günstig gewesen zu sein, so daß sich der Generaldirektor der Kunstakademie v. Hagedorn beim Kurfürsten für den von ihm geschätzten Künstler verwendete und bat, diesem, auch da er mehr als fünf Schüler habe, im Akademiegebäude, dem Fürstenberg'schen Hause, Schloßplatz 1, „freies Ouartier“ zu gewähren. Daraufhin erhielt Sch., wie mir Herr Landgerichtsrat Dr. Stübel gütigst mitteilte, Ostern 1773 im dritten Stockwerk des genannten Gebäudes die bisher vom Hofmaler Roos innegehabte Wohnung überwiesen. Durch Verfügung vom 18. August 1781 durfte er sie mit den noch günstigeren, bisher von dem Professor der Kupferstechkunst Zucchi bewohnten Räumen vertauschen. Diese lagen im ersten Obergeschoß und boten reines Nordlicht. Als für das Geh. Finanzkollegium das Akademiegebäude gebraucht wurde, mußten es Ende Juni 1787 alle darin wohnenden Professoren verlassen. Sch. bezog nun (nach Kläbe) eine Wohnung im Hause Altmarkt 10 jetzt Schreibergasse 1, 3, 5 (O.-Nr. 426), doch kann nicht behauptet werden, daß diese Angabe ganz sicher ist. Acht Jahre später erstand der Akademiedirektor in einer Zwangsversteigerung das nur drei Fenster breite Gebäude Kreuzgasse Nr. 539, zuletzt Gasthaus