Posten ungleichartig genug, doch ist dabei eine gewisse Ordnung eingehalten worden, so gut es eben gehen mochte.
Es sei noch bemerkt, daß die Preise Durchschnittsjahren[1] angehören.
Der Löhne ist während der ganzen Zeit so selten Erwähnung getan, daß die wenigen, die zu finden waren, hier nicht vergessen sein sollen:
Löhne | fl | gr | ₰ | |
1. | ein Soldatenkleid zu fertigen | 1 | 15 | – |
2. | ein Mädchenkleid (Rock, Schürze, Wämschen) zu fertigen | – | 6 | – |
3. | ein Hemd zu nähen | – | 1 | – |
4. | von 1 Scheffel Mehl Brot zu backen | 2 | – | – |
5. | den Ziehbrunnen zu fegen | 1 | 3 | – |
6. | eine □ Rute zu pflastern | – | 12 | – |
7. | den Pflasterern, eine Röhre zuzupflastern | – | 2 | 6 |
8. | Tagelohn für den Röhrmeister | – | 4 | 6 |
9. | Wochenlohn für eine Amme, ohne die Kost | – | 15 | – |
Bei diesem im Vergleich zum heutigen Stand meistenteils erstaunlich niedrigen Preisen (Ausnahmen Tab. 14: 8. 13. 14. 15!) darf man aber nie vergessen, daß der höchstbesoldete städtische Beamte, der Oberstadtschreiber, 157 fl 10 6 ₰, der regierende Bürgermeister 120 fl jährliches Gehalt bezog.
An der unerhörten Preissteigerung, insbesondere während der ersten zwanziger Jahre, war vor allem das Kipper- und Wipperunwesen[2] schuld. Allerorten im Reiche herrschte die wahre Münzanarchie. Dresden bildete hierin keine Ausnahme, um so weniger,
Ernst Sparmann: Dresden während des 30jährigen Krieges. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1914, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft24VereinGeschichteDresden1914.pdf/53&oldid=- (Version vom 28.1.2024)