des Kapitels „Kuttelhofpachtgeld und Schlachtgeld für fremdes Vieh“ der CR (St I, 38). Die fehlenden Jahre bringen nichts oder nur die summarische Einnahme, wonach sich die Anzahl des Viehes weder vermuten, noch berechnen läßt; nur soviel kann man feststellen, daß in den Monaten September bis mit Dezember regelmäßig das meiste Vieh geschlachtet wurde.
Dabei zahlte man im Teuerungsjahre 1622 für einen Ochsen 90 bis 100 fl, für eine Kuh 60 bis 70 fl und für ein Kalb 20 fl. (Zur Zeit der Blockade von Augsburg, Anfang November 1634 bis Ende März 1635, kostete dort ein Ochse 250 fl, eine Kuh 150 fl, ein Kalb 42 fl und ein Schwein 40 fl, also noch einmal soviel wie in Dresden zur Zeit der größten Teuerung!)
Die Preise für den pfundweisen Verkauf stellten sich wie folgt:
Fleischpreise (für ein Pfund in Pfennigen) | ||||||||||||
1602 | 1620 | 1622 | Taxe vom 3 Juli 1628 | 1631 | 1638 | |||||||
Rindfleisch | 10 | 6 | 84 | 13 | 12 | 11½ | 11 | 10½ | 10 | 9 | 10 | – |
Schweinefleisch | 24 | 12 | 144 | 21 | 20 | 19 | 18 | 17 | 16 | 15 | 15 | – |
Schöpsenfleisch | 9 | – | 84 | 16 | 15 | 14 | 13 | 12 | – | – | 11 | 16 |
Lammfleisch | 27 | – | – | 16 | 15 | 14 | 13 | 12 | – | – | – | – |
Kalbfleisch | 8 | 4 | 84 | 10 | 9½ | 9 | – | – | – | – | 7 | – |
Auffallend ist dabei, daß man damals für Schweinefleisch die höchsten Preise zahlte. Man schlachtete aber auch, wie aus Tab. 12 ersichtlich, im Vergleich zu den Rindern und Schöpsen ungleich weniger Schweine. War wohl die Zucht derselben nicht allzu gebräuchlich in Dresdens Umgebung oder auch in ganz Kursachsen, da zu dieser Zeit hier die Kartoffel noch nicht gekannt war[1] und man so dieses billigen Mast- und Futtermittels entbehrte?
- ↑ In Sachsen erst 1717 zum 1. Mal angebaut.
Ernst Sparmann: Dresden während des 30jährigen Krieges. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1914, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft24VereinGeschichteDresden1914.pdf/48&oldid=- (Version vom 28.1.2024)