Unter dem Jahre 1646 findet sich in der Chronik[1] folgender Eintrag: „Ungefährliche Nachricht, wieviel bei dieser Kurf. S. Residenzstadt Dresden in etlichen Jahren die grausame Seuche der Pestilenz sowohl in- als außerhalb der Stadt und zu Altendresden hingerissen:
Ao. | 1626: | 341 | 740 | Zahl der Gestorbenen nach Hasche (S. 15!) | ||
1632: | 6892 | 3129 | ||||
1633: | 226 | 4585 | ||||
1634: | 100 | 721 | ||||
1635: | 79 | 597 | ||||
1637: | 1096 | 1897 | ||||
1640: | 203 | 935 | ||||
1641: | 32.“ | 525 |
Ungeprüft sind dann diese Angaben von Weck 1680 in seine Chronik[2] aufgenommen worden.
Die beiden Jahre 1632 und 1633 zumindest erfordern eine Korrektur, da im ersten Falle reichlich um die Hälfte zuviel, im zweiten viel zu wenig angegeben sind.
Diese zwei Jahre waren die schlimmsten der ganzen Zeit, und gerade für sie lassen sich genauere Zahlen nachweisen. Für die Monate Januar bis Juni 1632 sind freilich nur wenige „Sterbezettel“[3] vorhanden, aus denen sich für das ganze Halbjahr mit Sicherheit nichts berechnen läßt; aber die Angaben für die zweite Hälfte des Jahres sind lückenlos und weisen 2240 Verstorbene auf. Stellt man für das erste Halbjahr einen Ersatzwert mit einem Tagesdurchschnitt von 5 Personen (nach den Angaben für Januar bis mit Juni 1633!), insgesamt also 905 Personen ein, so kommt man für das ganze Jahr 1632 auf nicht mehr als 3145 Verstorbene[4].
Die Sterbezettel, die der Rat für das Jahr 1633 einsandte, weisen 4463 Verstorbene auf. Die Ergänzung der 11 fehlenden Zettel mittels Durchschnittswerten führt auf die Zahl von 4605 Toten. Mögen immerhin einige unangemeldet begraben oder vor
Ernst Sparmann: Dresden während des 30jährigen Krieges. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1914, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft24VereinGeschichteDresden1914.pdf/36&oldid=- (Version vom 28.1.2024)