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Seite:Heft21VereinGeschichteDresden1909.djvu/41

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unverhufte „Rodeland“ bei Gleina war nacheinander im Besitz von Radebeuler, Trachauer, Übigauer und Kaditzer Bauern[1], seine Geschichte steht länger und sicherer fest als die manches ansehnlichen Dorfs. Als Acker wurde später nur ein kleiner Teil benutzt, der größere Anteil blieb oder wurde wieder Heideland. Der Wachszins, der von ihm zu entrichten war, ist auf die Zeidelei, die früher vielfach in der Heide betrieben wurde, zurückzuführen. Noch zu Anfang des 18. Jahrhunderts hieß ein Ort wenig nördlich vom Rodeland in dem später Lüttichauschen Weinberg (Walthers Weinberg, jetzt Fiedlerheim) die „sogenannte Wachsbleiche“[2]. Hier mochten die Zeidler, deren es auch in dieser Gegend gab, in alter Zeit ihr Wachs der Sonne ausgesetzt haben.

Die Zeidler gingen den wilden Heidebienen nach, sie beuteten den Honig aus hohlen Bäumen, in denen die Bienen ansetzten. Die Zeidelei ging im 16. Jahrhundert einesteils durch den geringeren Wachsverbrauch beim Gottesdienste, andernteils auch durch das Aufkommen des Zuckers zurück, die Rügen mancher Dörfer, von Langebrück z. B., behüteten aber noch lange die Erinnerung an das Recht der Zeidelweide, „als nämlich Bienen zu beuten, oder, so es ihnen gefiele, hereinzutragen, Marder zu schlagen, Dachse zu graben, desgleichen Füchse, auch Katzen und Eichhörner und alles, was zu Bäumen und Löchern läuft –“[3]. Lage und urkundliche Zeugnisse lassen vermuten, daß auch zu Gleina wie in den andern Heidedörfern Zeidler gesessen haben.


6. Das Pfarrlehn.

Neben Kaditz liegt das Dorf Serkowitz. Der Name Serkowitz (1337: Cerkuwitz, 1341: Cyrcuitz, 1350: Circuicz) wird als Kirchlein erklärt[4]; es ist wohl möglich, daß nicht zu Kaditz, sondern zu Serkowitz die erste Kirche der Gegend gestanden hat.


  1. Cod. II, 5, Brückenamtsrechnungen; RA. A, XVb, 21, Bl. 148b, 69 usw. 22. Handelsb. P.A. Bl. 393.
  2. Der Ort wurde 1662 zum Weinberg vererbt (18. Handelsb. A.D., Bl. 266) und seit dieser Zeit als Weinberg bewirtschaftet.
  3. Rügen von 1648 in G.A. zu Langebrück.
  4. Pful: Ze zajimawych časow (Łužica 1885 S. 15).