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Seite:Heft21VereinGeschichteDresden1909.djvu/137

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18. Rügen einen Graben, so Andreas Trobisch an seinem Felde, im gros Stücke genannt, vom Thaale an bis an die Wiese zu halten und alle Jahre zu räumen schuldig.

19. Rügen, so iemand an dem gemeine Born etwas mit Waschen und Einquellen zu thun hat, sich 5 Ellen darvon enthalten, auch die Wäsche nicht aufs Geschränke hängen solle, darmit nicht aller Unflath hineinseige, und so sich iemand anders befinden ließe, ein halb Sechzehentheil Bier der Gemeinde, des Herrn Straffe unbenommen, verfallen seyn solle.

20. Rügen, daß auf eine Hufe inn Dorff-Güthern nicht mehr als Acht Kühe und zwey Kalben, und auf eine halbe Hufe vier Kühe und eine Kalbe nausgetrieben werden, oder soll der Gemeinde 7 Gr., des Herrn Straffe unbenommen, verfallen seyn.

21. Rügen, daß auf denen Gleinischen Feldern keiner befugt, eher dahin zu treiben und zu hüthen, bis das Getreyde hinweg sey.

(Abschrift vom Jahre 1768 im RA.)


II. Alte Flurnamen der Umgebung.

In den Gleinen wird die Dranse (Drähnse) von dŕazga (sprich drjasga), Laubwald auf nassem Boden, abgeleitet. Es scheint sich in der älteren Zeit Gebüsch nach der Burg zu gezogen zu haben. Noch Anfang des 19. Jahrhunderts gab es südlich der Burg in der Micktener Flur Gehölz.

In Übigau sind sorbisch: Petschen von pěsćina; golk, altwendisch golka, die kleine kahle Fläche, kleine Heide.

In Mickten heißt die Pritsche entweder prěče (sprich Prietsche), die Querfelder, oder es stammt von brězy, die Birken, der Birkenbusch. Siebgen, Seubgen wird von syp, Verbum sypać, schütten, abgeleitet. Siebgen, die Schüttfluren, Felder, die gut schütten. Tobergründchen ist halb wendisch, halb deutsch: das gute Gründchen. Die Dooschten sind jedenfalls weiter verstümmelt aus Dotschke (vgl. Dozsche) oder Dotsche: die Flußrinne, die zuzeiten Wasser führt.

Ploi (in Pieschen) kann mit altsorb. plěwa, Spreu, oder plěć, plěju, schwimmen, zusammenhängen, ploj = Schwemme.

Über den Ploosch in Neudorf siehe Richter, V. I, 46.

In den Trachenbergen kommt die Jeßnitz = altsorbisch Jasenica, vor, entweder: Eschenhain oder Bach im Eschenholz, Eschenbach, häufiger Flur- und Ortsname im slawischen Gebiet.

In der Flur Rähnitz findet sich die Mockritz (nasses Land) und die Olsche = Erlicht. Der Jäserich in Rähnitz ist auf alle Fälle = altsorbisch Jezerik (sprich Jeserick) = der kleine See. Es