voraus. Die Zurückweisung eines Meisterstückes im Jahr 1553 unter Berufung auf „Briefe“, denen es nicht entspräche[1], macht endlich unzweifelhaft, daß sie damals und sicher schon seit längerer zeit bereits eine Ordnung besaßen[2]. Umsomehr muß ihre Angabe von 1570[3], keine schriftliche Ordnung zu besitzen, auffallen. Am 8. Februar 1612 wurde die Ordnung von Johann Georg I.[4] (wörtlich gleich den von 1573), und dann erst wieder am 28. August 1693 von Johann Georg IV.[5] bestätigt. Dazwischen wurde nur ein Artikel über Änderung der Meisterstücke von Johann Georg III. am 8. März 1684[6], ein „Vergleich wegen der fremden Gesellen“ im Auftrag des Kurfürsten vom Rat am 15. März 1687[7] und endlich ein Receß von Friedrich August am 21. September 1716[8] zur Schlichtung von Streitigkeiten über Innungsangelegenheiten gegeben.
Die Zimmerleute in des Rats „Gerichtszwange“ treten mit einer am 27. März 1555 vom Rat Konfirmierten Ordnung[9] in die Reihe der Innungen ein. Spätere Ordnungen wurden am 14. Januar 1579 ebenfalls vom Rat[10], am 23. Januar 1595[11] vom Administrator Friedrich Wilhelm von Weimar, am 4. Februar 1603 von Christian II.[12], endlich am 15. Juni 1612 von Johann Georg I.[13] bestätigt.
Über die Entstehung der Maurerinnung, die ihre erste Ordnung am 10. Juli 1555 erhalten, ist bereits Seite 48 gesprochen worden.
Die erste Erwähnung der Gürtlerinnung findet sich um 1550[14], wo die Gürtler beim Rat klagen, daß ein Meister gegen Handwerksbrauch mit seinem Sohn, der also schon Meisterrecht erlangt haben mußte, in einer Werkstatt arbeite, und wirklich auch erreichen, daß
- ↑ Auf Verwendung des Rates erkennen sie das Stück doch an, weil es kunstreicher sei, als das vorgeschriebene.
- ↑ 1567 (RA A. XVb. 63) hatten sie zwei vom Rat bestätigte Älteste.
- ↑ a. J. Inhaltsverzeichnis.
- ↑ RA Originalurk. 306a, JI. Bl. 161–167, Änderungen, welche die Tischler wegen der Störerei vorgeschlagen hatten, unterblieben infolge von Bedenken des Rats.
- ↑ JIII. Bl. 103b–120 und HStA Conf. CCXIII. 1693 flg. Bl. 298 flg.
- ↑ HStA Conf. CCXIII. 1693 flg. Bl. 318 flg.
- ↑ Am 26. Juli 1686 vereinbart, JII. Bl. 266–269.
- ↑ JIII. Bl. 394–402.
- ↑ a. J. Bl. 239–246.
- ↑ a. J. Bl. 317–333 und JI. Bl. 48–54.
- ↑ HStA Conf. CLXIV. 1592–1596. Bl. 67–86.
- ↑ Ebenda CLXVII. 1602 und 1603. Bl. 729 flg., die von 1595 und 1603 stimmen vollständig mit der von 1579 überein.
- ↑ JI. Bl. 55–63.
- ↑ RA A. XXIV. 62w. Bl. 67.
Max Flemming: Die Dresdner Innungen von ihrer Entstehung bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts. i. A. des Verein für Geschichte Dresdens, Dresden 1896, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft12-14VereinGeschichteDresden1896.pdf/97&oldid=- (Version vom 12.3.2024)