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In den meisten Fällen schlossen sich in jeder Stadt die Meister gleichen Handwerks zu einer besonderen, rein städtischen Innung zusammen. In kleineren Städten aber, und bei manchen Handwerken auch in größeren Orten, gab es oft so wenig Meister gleicher Zunft, daß sie keine selbständige Innung bilden konnten. In solchem Falle schlossen sich entweder in derselben Stadt verwandte Zünfte, die sich in gleicher Lage befanden, zu einer gemeinsamen Innung zusammen, wobei meist die vereinigten Handwerke in ihrem Arbeitsgebiet streng auseinander gehalten, seltener vollständig mit einander verschmolzen wurden, oder es schlossen sich – bei einer ziemlichen Anzahl von Zünften – die Meister gleichen Handwerks aus mehreren Städten zu einer Landinnung zusammen. Die Entstehung wenigstens der älteren dieser Landinnungen hängt sicherlich mit der Entstehung und Ausbreitung des Handwerks selbst zusammen.
Max Flemming: Die Dresdner Innungen von ihrer Entstehung bis zum Ausgang des 17. Jahrhunderts. i. A. des Verein für Geschichte Dresdens, Dresden 1896, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft12-14VereinGeschichteDresden1896.pdf/151&oldid=- (Version vom 2.3.2024)