Georg Buchwald; Georg Beutel: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Zehntes Heft | |
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worden, das du deine Sachen nunmehr sicherer vor dem Regen haben kanst. Ich hab auch meine unterstube laßen renoviren, Ofen und Fenster neu machen laßen, nunmehr muß ich die Fenster, weil sie der Tischer, der ein Soldat ist, so zierlich gemachet, das ich sie nicht darff sehen laßen, so gehets, wenn man was ersparen will, das mans darnach muß doppelt bezahlen. Nun wolan es ist geschehen und muß man mit schaden klug werden. –
Ich sehe, daß der Leyermacherin Tochter, die zu Zwickau nicht hat tauern können, sich wieder hier befindet, ja die gut Schlampampe kan nicht gnugsam gesettiget werden, derowegen ziehet sie von einem ort zum andern. –[1]
Herzlieber Bruder! Aus deinem jüngsten Schreiben hab ich den betrübten Zustandt, der über die Stadt Zwickau und derselben gegend neulicher zeit ergangen, gar ungerne vernommen, weiß nicht, wie der liebe Gott über diese Stadt so erzürnet ist, das immer eine straffe der andern die handt langet, alhier hat man von keinem waßerschaden Gott lob gehört. – – Dieser Tage ist ein SchullCollega, mein lieber Schwager, von herr Wincklern her, und lieber Gevatter, herr Samuel Helmerth, von Pauscha aus dem Voigtland bürtig, mit Tode abgangen, wirdt nahe an die 80 Jhar alt seyn, hat nie keine krankheit gehabt, ist Dienstag etwas unpäßlich aus der Schul gangen und Donnerstag darauf verschieden. –
Heutiges Tages seynd Ihr Churf. Durchl. mit dero hoffstatt wieder anhero kommen, werden kommenden Sontag communiciren, Mitwochs des General Hanauens[2] Leichenprocess beywohnen
Georg Buchwald; Georg Beutel: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Zehntes Heft. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1892, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft10VereinGeschichteDresden1892.pdf/81&oldid=- (Version vom 22.7.2023)