Die merkwürdige Gestalt des fanatischen Franziskanermönchs
Johannes aus Capistrano in den Abruzzen, der im Jahre 1450[WS 1] vom Papst Nikolaus V. zur Ausrottung der Ketzerei nach Deutschland gesandt wurde und mit ungeheurem Erfolge Buße predigend umherzog, ist nach ihrer Bedeutung im allgemeinen bereits mehrfach eingehend gewürdigt worden[1]. Dagegen sind wir über die
Zeit und die näheren Umstände seines Auftretens gerade in unserer
Gegend sehr ungenügend unterrichtet; seine Anwesenheit in mancher
meißnischen Städten, insbesondere auch in Dresden, konnte bisher
nur daraufhin behauptet werden, daß diese Städte im Jahre 1462
in eigenen Schreiben[WS 2] an den Papst seine Heiligsprechung befürwortet haben. Die Veröffentlichung einiger neuer urkundlicher Nachrichten über den Durchzug des berühmten Mannes mag deshalb nicht überflüssig erscheinen.
Sobald Johannes von Capistrano sich einer Stadt näherte, pflegte der Rat ihm entgegen zu reiten und ihn feierlich in das
- ↑ Vgl. besonders G. Voigt, Johannes von Capistrano, ein Heiliger des 15. Jahrhunderts, in v. Sybels Historischer Zeitschrift 10 (München 1863), S. 19 ff.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: letzte Ziffer der Jahreszahl nicht erkennbar, ergänzt nach Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 379-380.
- ↑ Anmerkung ²) in diesem Exemplar nicht lesbar
divers: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Viertes Heft. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1883, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft04VereinGeschichteDresden1883.pdf/7&oldid=- (Version vom 27.10.2023)