Was nun Plauen anbelangt, so versteuerten 1576 29 Angesessene 2353 Schock (à 42 Mark = 98826 Mark) mit 6 Schock 32 Gr. 2 Pf. (= 274 Mark 42 Pfennige) nämlich
Schock. | Gr. | Pf. | Schock. | Gr. | Pf. | |||
270 | Georg Aldian . . . | 45 | - | 41 | Georg Lange . . . | 6 | 10 | |
160 | Asmus Schindler . . . | 26 | 8 | 7½ | Andreas Moses . . . | 1 | 3 | |
90 | Merten Fiedler . . . | 15 | - | 65 | Urban Stolle . . . . | 10 | 10 | |
40 | Caspar Stolle . . . | 6 | 8 | 21 | Matthes Grahl . . . | 3 | 6 | |
25 | Veit Schobert . . . . | 4 | 2 | 22 | Valten Fiedler . . . | 3 | 8 | |
12½ | Hans Fiedler . . . . | 2 | 1 | 50 | Joachim Fehrmann . | 8 | 4 | |
158 | Matthes Moyses (Moses) | 26 | 4 | 130 | Peter Grahl . . . . | 21 | 8 | |
120 | Merten Petermann . . | 20 | - | 35 | Das Tuchmacherhandwerk | 5 | 10 | |
100 | Hans Aldian . . . . | 16 | 8 | 40 | Gregor Ranisch . . . | 6 | 8 | |
21 | Peter Bormann . . . | 3 | 6 | 60 | Gregor Fiedler . . . | 10 | - | |
86 | Jost u. Paul Müller . | 14 | 4 | 15 | Nickel Mehlich . . . | 2 | 6 | |
40 | Jacob Baudisch . . . | 6 | 8 | 290 | Augsten Barth . . . | 48 | 4 | |
21 | Thomas Schindler . . | 3 | 6 | 68 | Andres Parth . . . | 11 | 4 | |
230 | Andreas Grahl . . . | 38 | 4 | 35 | Matthes Lorenz . . . | 5 | 10[1] | |
100 | Blasius Lange . . . | 16 | 8 |
Außer diesen Abgaben an Geld hatten die Einwohner Plauens auch Lehnsdienste zu leisten, und zwar sowohl dem Landesherrn als dem Materniamte. Ersterem gegenüber war es ihre Pflicht, bei Bauten, Jagden, Bestellung der fürstlichen Aecker auf dem Ostravorwerke mit der Hand, sowie mit Pferden und Wagen zu helfen, und wird an einer späteren Stelle von diesen Diensten ausführlicher gehandelt werden; dem Materniamte mußten die Angesessenen in Plauen zur Bearbeitung der Hospitalfelder jährlich 4 Pflüge stellen, und erhielten deren Führer während der Arbeitstage zu Mittag eine Mahlzeit, früh und zur Vesperstunde Käse und Brot[2]. Diese Leistungen scheinen später in eine Getreideabgabe umgewandelt worden zu sein, und soll deren Ablösung seiner Zeit mit Erwähnung finden.
Aus dem Jahre 1582 darf die am 21. Januar stattfindende Weißritzflut nicht unberücksichtigt bleiben, weil sie in Folge ihrer Stärke jedenfalls auch Plauen heimgesucht hat; wenigstens erzählt die Chronik[3], daß vor dem Wilsdruffer Thore das Wasser zu den Fenstern in die Wohnungen hineingelaufen sei.
1583 machte der Plauische Gemeindehirt von sich reden, wenn auch nicht im Orte seiner Wirksamkeit selbst, so doch der Behörde gegenüber. Der Pfarrer des hiesigen Dorfes beklagte sich nämlich bei den Visitationscommissaren über ihn, daß er, da er 2 Jahre das Vieh nicht gehütet, auch von der Abgabe der 2 Opfergroschen „und sonsten" durchaus frei sein wolle; ferner, daß er weder zur Predigt noch zur Communion komme. Da der Hirt, jedenfalls in Erwartung der bevorstehenden Anzeige, zur Zeit der im Orte stattfindenden Kirchenvisitation
Adolf Hantzsch: Geschichte des Dorfes Plauen bei Dresden. i. A. des Verein für Geschichte und Topographie Dresdens und seiner Umgebung, Dresden 1880, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft03VereinGeschichteDresden1880.pdf/37&oldid=- (Version vom 11.9.2022)