seines glauben wären, geystlich und weltlich die solten dem stul zu Rom unterthan sein, und wer deß nicht thet, der solt in des pabsts pan sein, es wer chönig oder pischolff, reich oder arm, in seinem land; und das gelüb det der chönig auch mit aller seiner ritterschafft. Es weret treuhundert jar noch Gregory, das die Armenigen dem stul ze Rom unterthänig waren; seind sein sie nicht zu dem stul chomen gen Rom und welen in selber ein patriarchen Sie haissen iren patriarchen kathagaes[1] und ainen chönig haissentz takchaw[o]r[2].
[E]s was in der selbigen zeitt pei Rom in ainem pirg ein lintwurm und ein einhoren und die thetenn grossen schaden den leuten auff der straß und die chant nymant verdilgen. Do pat Sant Silvester den chönig von Armenia und sprach, wie er ein starcker man wer und das er das durch Gots willen thet und versucht, ob er das ainhoren und den lintwurm möcht vertilgen. Also ging der chönig allain auß und schaut, woe sie ir wonung hetten; und do cham er darzu, daß sie sich mitt ainander pissen und do lugat er in zu; und do gab der lintwurm die flucht, do jaget in das ainhorn in ein höl an ein velß, also cheret sich der lintwurm umb in der höl und werat sich, da schlug daz ainhoren mit der zungen nach dem lintwurm und wolt in auß der höl zihen und do begraiff der lintwurm des ainhorns zungen und zugen mit ainander; also zoch das ainhoren den lintwurm auß der höl huntz an den hals das aines das ander nicht mocht gelassen; und die weyl lieff der chönig zu und schlug dem lintwurm den kopff ab und mitt den zihen, das das ainhoren hett gethan, do viel es mitt dem kopff den vels ab; do sprang im der chönig nach und schlug das ainhoren auch ze tot. Und dornach gieng er inn die stadt gen Rom und schuff, das man die köpff prächt; und das geschach und an des lintwurms kopff hett ein wagen genug zetragen; und also erlöst der chönig Derthat die Römer von dem wurm und vonn dem
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/109&oldid=- (Version vom 1.8.2018)