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Seite:Hans Schiltbergers Reisebuch.djvu/087

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schlüssell mitt im haim piß morgens, so thut er wider auff[1]; und das thun sie darumb, das sie sorg haben, die Walchen gewinnen in die stadt an, wann sie ain stundt gewonnen wart von dem chönig zu Czipern[2]. An der porten zu Allexandria do ist ein schöner hocher thuren und es ist nicht lange zeitt, das auff dem selbigen thuren ist ein spigell gewesen[3] und do hat man in gesehen von Alexandria huntz gen Cipern auf dem mere, wann sie auß oder einfuren oder was sie theten, das sach man alles zu Allexandria in dem spigell, wann der chönig von Cipern krigett die selben zeitt mitt Alexandria und chünt der stadt nichts angewinnen oder thun von des spigels wegen. Do cham ein prister zu dem chönig von Cipern und sprach, was er im geben wolt, so wolt er den spigell zuprechen; da verhyeß im der chönig, wer das er den spigell zeprüch, so wolt er im ein pistum geben in seinem land, welchß er wolt. Also ging der priester zu dem pabst zu Rom und nam von dem pabst urlaub und sprach, er wolt gen Alexandria und wolt den spiegell zeprechen und das mocht er nicht thun, er verlaugnat dann cristenlichs glauben; da erlaubt im der pabst, das er verlauget mitt den wortten und nicht mitt dem hertzen; unnd das thett der priester von der cristenhait wegen, wann die Cristen grossen schaden namen auff dem mer von den haiden. Also hub sich der prister von Rom unnd cham gen Allexandria und becherat sich in der haiden glauben und lernat ir geschrifft und wardt ein haidnischer priester und wardt ir prediger und lernat und predigt in haidnischen glauben wider cristelichen glauben und sie hetten in inn grossen eren und wirden, darumb das er ein christen priester was gewesen und glaubten und getrautten im gar wol unnd sprachen gen im, welchen tempell er wolt inn der stadt,


  1. In den meisten städten des morgenlandes gab es okellen oder khane. Sie dienten zur bequemlichkeit der kaufleute, sowie zur sicherstellung ihrer waaren und bestanden aus einem hofe, der von gebäuden umgeben war, in derem unterm stockwerke sich gewölbte niederlagen befanden, während die oberen räume als wohnungen oder speicher benutzt wurden; das eingangsthor wurde des abends geschlossen (Ebers I, s. 331).
  2. Es ist hier die in das jahr 1365 fallende einnahme Alexandrias durch Peter von Lusignan, könig von Cypern, gemeint, wobei dieser von den Genuesen, Venetianern und Rhodisern unterstützt wurde (Bruun).
  3. Dieser spiegel auf dem Pharos ist in ähnlicher weise bei Makrizi beschrieben (Bruun).
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/087&oldid=- (Version vom 1.8.2018)