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Seite:Hans Schiltbergers Reisebuch.djvu/064

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35. (33.) [Die zu Persien gehörenden gebiete.]

[D]ie hauptstadt in dem gantzen chönigreich in Persia ißt genant Thabres; es hatt der chönig zu Persia mer gült von der stat Thabres, dann der mächtigst chönig, der inn der cristenhaitt ist, wann es chompt grosser kauffmanschatz dohin.

Es ist auch ein chönigreich in Persia, die haupstat des lands ist genandt Soltania.

Es ist auch ein stat, die haysset Rei, und hatt ein groß landt. Und die glauben nicht an den Machamet, als die andern haiden; sie glauben an einen, der hatt gehaissen Aly und der ist ein grosser ächter gewesen der Christen; und die denselben glauben halten, die sein genant raphat[z]y[1].

Auch ist ein stat, die haist Nachzzvon und die ligt an dem perg, do die arch auff steet, do der Noe inn ist gewesen; und die stadt hat ein guttes landt.

Es ist auch ein stat, genant Maragare und hatt auch ein guts landt.

Es ist auch ein stat die haisset Glat und hatt auch ein gut landt.

Es ist ein stat, die haisset Kirna[2] und hatt ein gut lant umb sich.

Es ist auch ein stadt, die ligt in ainem perg und die haisset Magu; und ist ein pistumb do und halten do römischen glauben und die prister sein prediger ordens und singen und lesen nur in armenischer sprach[3].

Es ist ein landt das haisset Gilan und ist ein fruchtbar landt und wechst nichts in dem land dann reyß und paumöl; und das volgk in dem land tregt nur gestrickt schuch an.

Es ist ein stat, die haysset Gesß, das ist ein grosse stat und hatt ein guts landt; und man würcht gutte seydene tücher in der stat.

Item ein stat die haisset Strauba und hatt ein guts lant.


  1. Raphadschy oder renegaten; die dem text eingefügte conjectur rührt von Telfer her, welcher sie sehr scharfsinnig aus der noch mehr abweichenden lesart »raphak« herstellte.
  2. Vielleicht Korna an der vereinigung des Euphrat und Tigris. Telfer entscheidet sich für Gharny östlich von Erivan, jetzt größtenteils in ruinen, aber in früheren zeiten eine bedeutende stadt.
  3. Auch bei Clavijo wird Maku als eine von römisch-katholischen Armeniern bewohnte stadt mit einem Dominikanerkloster aufgeführt. (Telfer s. 159.)
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/064&oldid=- (Version vom 1.8.2018)