mer wärts, das man es paß behüten mag, dann das es gegen dem land wärts wer. Und ich han das gesehen, wann an derselben stadt ain tüll darumb geet. Und umb das sprechen die Krichen, die engell haben dieselben maur gepaut. Die kron, damitt man iren chaiser krönt hatt ein engell von himell procht dem chaiser Constantino, die habents für ain himlische chron und maynend, das chain wirdigerer chaiser sein, dann der chaiser zu Constantinopel.
Unnd wann ein priester stirbt, so legt man im alles das an, das zu ainem priester gehört, so er meß halten will, und setzen in in das grab auff ainen sessel und decken in mitt kot zu.
Sie singen auch das gesang, das man am carfreyttag singt: „[H]a[g]yos [h]o Theos yschiros“ zu allen heylligen zeitten unnd das Alleluia singen sie alle tag in der vasten, wann sie zu kirchen sein; so singen sie in ir meß nur Kirieleyson und nicht Christeleyson und sprechendt, es sey ain Gott und hab kain unterschaid, das sey Got der vater und sey Gott der sun und sey nicht recht, das man Christeleyson sing.
Sich neygen auch die Chrichen gar diemutiglich gegen iren pristern; also wann ein lay gegen ainem priester geet, so nympt er seinenn hut ab dem haubt und naigt sich gegen den priester und spricht: „Eflo[g]y [e]mena tespota;“ das ist als vil gesprochen: „Gesegen mich, herre.“ So legt im der prister sein handt auff sein haubt und spricht: „[H]o Theos efflo[g]y essena"[1]; das spricht: Gott gesegen dich.“ Und das thunt sie alleweg, man und frauen, woe in ein priester begegnet.
Auch wann ein priester ein weyb nympt, so nymbt ers, ee er priester wirdt; und das thunt sie darumb, das sie innen werden, ob er kint mache; wann macht er nicht chindt, so möcht er nicht priester werden; und alßpald er ein kindt macht, so weycht man in zu ainem priester.
Die layen peten nur den pater noster und können des glauben nicht, auch das ave Maria.
Es tragen auch ire prister nur weyß meßgewant an.
- ↑ Diese griechischen worte sind in phonetischer weise transcribiert, während sie sich, der schrift nachcopiert, in nachstehender art darstellen: Eulogei emena, despota! Ho theos euloge esena!
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/057&oldid=- (Version vom 1.8.2018)