darvon getriben het mit gewalt und patt in, das er im wider hülff, das chönigreich zu gewynnen. Da gab im der Themurlin ze anttwort, er wolt zu dem Weyasit schicken und wolt das vodern; und schickt dornach der Themurlin zu dem Weyasitt und vodert das chönigreich. Do pot im der Weyasit, er wolts im nicht geben, wann er hett das mitt dem schwertt gewonnen und er were als gutt darzu als er. Und do der Themurlin die antwort vernam, da nam er zu im zehen hundert thausent man und zoch in das chönigkreich zu Sebast und legett sich für die hauptstadt und lag XXI tag davor und grub die ringkmauer an etzlichen enden umb; also gewan er die stat mit gewalt; und fünff thausent mann geraysigs volgks was in der stadt, die der Weyasit dohin hett geschickt, und die wurden alle lebentig begraben; und das geschach dorumb, wann do der Themurlin die stadt gewan, da patt in der hauptman, das er ir plut nicht vergüß und das verhyeß er im, dorumb wurden sie lebentig begraben. Und dornach zuprach er die stat und das statvolgk nam er als[1] gefangen und fürett sie mit im in sein landt. Es wurden auch verschrieben IX thausent junckfrauen, die der Themurlin gefangen hett in der stat und mitt im fürt in sein landt. Es wurden auch dem Themurlin III thausent mann erschlagen, ee das er die stadt gewan; und dornach zoch er wider in sein landt.
[D]a der Themurlin haim zoch in sein landt, do samelt sich der Weyasit und zoch mitt III C thausent mannen in das clain Armenia und gewan das dem Themurlin an und besatzt die hauptstadt, die genant ist Ersinggan, mitt irem vorigen herren, der genant ist Tarachan[2], und dornach zoch er wider in sein landt. Und do der Themurlin hörett, das im der Weyasit das obgenandt landt het angewunnen, da zoch er auff den Weyasit mitt XVI hundertt thausent mann; und do das der Weyasit hörett, do zoch er im entgegen mit XIIII hundert thausendt mannen. Do chamen sie zu
- ↑ alles.
- ↑ Der name des armenischen fürsten ist entstellt widergegeben; er lautet bei den geschichtschreibern Taherten. (Neumann, s. 72). Bruun (sitzungsber. 1870, s. 236) hält die von einem türkischen schriftsteller überlieferte namensform Zahir-uddin für die richtige, durch welche die bei Clavijo sich findende »Zaratan« erklärt werden könnte.
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/029&oldid=- (Version vom 1.8.2018)