schwert gewunen und wer das haben wolt, der müsts auch mitt dem schwertt gewynnen[1]. Und do der Weyasitt die antwort vernam, do zoch er in das landtt mitt zwaien hundert thausent mannen und legett sich für die obgenanten statt und lag davor zwey monadt; und do er sach, das sie sich nicht ergeben wolten, da villet er die graben ein und umbleget die Stadt mit dem volgk und hub an ze stürmen; und do das das volgk sach in der stadt, do rufftens umb genade und ergab sich; und also nam er die stat und das landt ein und besetzt die stadt und das landt mitt seinem volgk.
[I]n der zeitt als der Weyasit die obgenanten stadt gewan, da hetten sich die weyssen Thatteren[2] dem Weyasit für ein stat gelegt, die genant ist Angury. Und do das der Weyasit hörett, do schickt er seinen eltern son mitt zway und XXX thausent mannen an sie und der tet ein vechten mitt in; also muest er weychen und kam wider zu dem Weyasit. Also schueff er im mer volgks zu und schickt in hin wider; und da vacht er aber mitt in und lag in ob und ving den thatrischen herren und zwene landßherren mitt im und pracht sie dem Weyasit gefangen; und die weyssen Thattern ergaben sich dem Weyasit und do setzett in der Weyasit einen anderen herren auß in und die trey herren fürt er mitt im hin in sein hauptstadt.
Darnach zoch der Weyasit für ain andere stadt und die ist genandt Adalia[3] und die chörett auch chönig soldan zu und die stadt
- ↑ Dieselbe stolze antwort wird von Scherifuddin dem Hussein Sofi in den mund gelegt, als Timur von ihm die zurückgabe des gebietes von Kat und Khiva verlangte. (De la Croix I, s. 229).
- ↑ Bruuns vermutung hinsichtlich der nationalität des hier bezeichneten volksstammes wird an dieser stelle durch die thatsache unterstützt, daß der bruder des fürsten von Sulkadir (vergl. kap. 9), namens Saduka, sich den Osmanen gerade um dieselbe zeit unterwerfen muste, als, nach Schiltberger, die weißen Tataren durch Bajasid besiegt wurden (Weil I, c. 74).
- ↑ Adalia ist hier mit Adana verwechselt, wie Bruun überzeugend nachweist (Telfer, s. 123). Offenbar hatte aber der verfasser erstere stadt im auge, da wir in dem dazu gehörenden gebiete Pamphylien, nicht Kilikien erkennen müssen, wie aus der in kap. 33 enthaltenen übereinstimmenden beschreibung ersichtlich ist.
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/027&oldid=- (Version vom 1.8.2018)