daß man das essen pey südt und dornach wider ableschen. Da schickt der Weyasit pey der nacht XXX thausent man hintter die veindt und sprach zu in, wann er des morgens an die veindt züg, das sie dann hintten auf sie zügen; und do der tag herprach, do zog der Weyasit gegen den veinden und do zugen die XXX thausent man, die der Weyasit von im geschickt, hintten auff die veindt. Und do der Caraman das sach, das man hintten und vorren auf yn zog, da gab er die flucht in sein stadt, genandt Gonia, und setzett sich zu wer in der stadt; do schlueg sich der Weyasit für die stadt und lag dorvor XI tag, das[1] er ir nicht gewinnen mocht. Und dornach schickten die purger herauß zu dem Weyasit und puten im, wolt er sie fristen an leyb und an gut, so wolten sie im die stat übergeben; und das verhyeß er in und do puten sie im, das er dann chäm und stürmatt, so wolten sie weychen ab der mauer und das er dann die stat gewünne. Und das geschach, als sis mittainander verlassen hetten; und do der Caraman sach, das der Weyasit in die stat was chomen, do zog er mitt dem geraysing volgk auff in in der stadt und vacht mit im; und hett er ein claine hilff gehabt von dem statvolgk, so hett er den Weyasit mitt gewalt auß der stat getriben. Aber do er sach, das er chain hilff hett, da gab er die flucht und do wardt er gefangenn und wardt gefürt zu dem Weyasit; do fragt in der Weyasit und sprach: „Warumb wolstu mir nichtt unterthänig sein?“ Da antwort im der Charaman und sprach: „Warumb solt ich dir unterthänig sein, wann ich als wol ein herre pin als du?“ Und do das der Weyasit hörett, da enzürnt er und sprach zu seinem volgk, wer sich des Caramans unterwinden wolt? Und das sprach er zwir, das[1] sich sein chainer unterwintten wolt; do sprach ers zum trittenmal; do ging ainer[2] herfür und unterwant sich sein und fürt in hindann und köpfft in und gieng dornach zu dem Weyasit. Und do in der Weyasit sach, do fragt er in, wie er im hett gethan; da sagt er im, er hett in geköpfft; und da wardt der Weyasit zahern und schueff darnach mitt
- ↑ a b Hier causalconj. »darum dass, weil«.
- ↑ Der fürst von Karaman ward von Bajasid in die obhut seines persönlichen feindes, des Beglerbeg Timurtasch, gegeben, welcher den gefangenen ohne befehl und gegen des sultans willen aufhängen liess. Dieser, anfangs über solche eigenmächtigkeit erzürnt, ließ sich bald beruhigen und nahm seinen statthalter wider zu gnaden auf. (Hammer I, s. 188).
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/016&oldid=- (Version vom 1.8.2018)