Gottfried August Bürger: Gedichte | |
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ich mit nichten den Pöbel allein verstehe – gäng’ und gebe geworden sind, mir gelungen ist, zu bestätigen die Wahrheit des Artikels, woran ich festiglich glaube, und welcher die Axe ist, woherum meine ganze Poetik sich drehet: Alle darstellende Bildnerei kan und sol volksmässig seyn. Denn das ist das Siegel ihrer Volkommenheit.
Ich war erst Willens, mein ausführliches Glaubensbekäntnis hierüber an diesem Ort in das Archiv meines Zeitalters, unbekümmert um den Ab- oder Beifal meiner gelehrten verskünstelnden Zeitgenossen, für die Nachkunft nieder zu legen. Da mir dies aber unter andern auch die Enge des vorgesezten Raums verbietet, so bleibt es mir auf ein andres mal bevor, zu zeigen, wie eigentlich Volkspoesie, die ich als die einzige wahre anerkenne, und über alles andre poetische Machwerk erhebe, beschaffen
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite VI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/37&oldid=- (Version vom 1.8.2018)