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Am Hochgebirge schmolz der Schnee;
Der Sturz von tausend Wassern schol;
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Das Wiesenthal begrub ein See;Des Landes Heerstrom wuchs und schwol;
Hoch rollten die Wogen, entlang ihr Gleis,
Und rollten gewaltige Felsen Eis.
Auf Pfeilern und auf Bogen schwer,
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Aus Quaderstein von unten auf,Lag eine Brücke drüber her;
Und mitten stand ein Häuschen drauf.
Hier wohnte der Zölner, mit Weib und Kind. –
„O Zölner! o Zölner! Entfleuch geschwind!“
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Es drönt’ und drönte dumpf heran,Laut heulten Sturm und Wog’ um’s Haus.
Der Zölner sprang ins Dach hinan,
Und blikt’ in den Tumult hinaus. –
„Barmherziger Himmel! Erbarme dich!
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Verloren! Verloren! Wer rettet mich?“ –
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/296&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/296&oldid=- (Version vom 1.8.2018)