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Und kamen wol vor die verborgene Thür,Und standen und harten und lauschten alhier:
„Horch König! da flüsterts – Horch König! da sprichts. –
Da! glaubest du noch nicht, so glaubest du nichts.“
Und als sich der Alte zum Horchen geneigt,
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Erkant’ er der Liebenden Stimmen gar leicht.Sie hatten’s ein Küssen; sie hatten’s ein Spiel;
Und trieben des süssen Geschwäzes gar viel:
„O Lieber! mein Lieber! was zaget dein Sin,
Vor mir, die ewig dein eigen ich bin?
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Prinzessin am Tage nur; aber bei NachtMagst du mir gebieten als eigener Magd!“ –
„O schönste Prinzessin! o wärest du nur
Das dürftigste Mädchen auf dürftiger Flur!
Wie wolt’ ich dann schmecken der Freuden so viel!
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Nun sezet dein Lieben mir Kummer ans Ziel.“ –
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/280&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/280&oldid=- (Version vom 1.8.2018)