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Es führt ihn almählich mit heimlichem Trit:
„Kom süsser, kom lieblicher Junge, kom mit!
Kalt wehen die Lüftchen; kein Dach und kein Fach
Beschirmt uns; kom in mein stilles Gemach!“
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Und führt’ ihn, durch Dornen und Nessel und Stein,In einen zertrümmerten Keller hinein.
Hier flimmert’ ein Lämpchen; es zog ihn entlang,
Beim Schimmer des Lämpchens, den heimlichen Gang. –
In Schlummer gehüllet war jedes Gesicht;
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Doch ach! das Verrätheraug’ schlummerte nicht.Lenardo! Lenardo! wie wird dir’s ergehn,
Noch ehe die Hähne das Morgenlied krähn? –
Weit her, von Hispaniens reichster Provinz,
War kommen ein hochstolzirender Prinz,
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Mit Perlen, Gold, Ringen und Edelgestein,Die schönste der schönen Prinzessen zu frei’n.
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/276&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/276&oldid=- (Version vom 1.8.2018)