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Seite:Geschichte von Berthelsdorf.pdf/136

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XVI. Nachträge und Verbesserungen.

Zu Seite 6, Zeile 11: lies gleichlautend, statt gleichbedeutend.

Zu Seite 6. Schon 1398 kommt Berthelsdorf in einem Verzeichnisse (Laus. Monatsschrift, 8. St. pag. 69) derjenigen Ortschaften, welche nach der ehemaligen Ausübung der Obergerichte zu Görlitz zum dasigen Weichbilde gehört haben, unter dem Namen „Bertolsdorff super (Oberberthelsdorf) mit dem Beinamen Ungetreue“ vor. Wahrscheinlich bekam es 1398 diesen Beinamen, als es im genannten Jahre, vielleicht eines ähnlichen Aufstandes wegen, wie 1540 (pag. 14 und 15), vor das Rügengericht zu Görlitz gefordert wurde. – 1314 wird in demselben Verzeichnisse ein „alden Bertelsdorff“ aufgeführt; jedoch ist es ungewiß, ob unser Berthelsdorf damit gemeint ist. – 1264 und später (s. Käuffers Abr. d. Oberl., Bd. 1, pag. 180) kommt auch die jetzige Neißvorstadt in Görlitz unter dem Namen „Bettelsdorf“ und „Bertholsdorf“ vor.

Zu Seite 12. Nach Franzes Gesch. v. Schwerta, pag. 25, und einem zu Sumnytaun in Nordamerika 1830 über die Geschichte der Schwenkfelder erschienenen Buche, pag. 63, waren die aus Schlesien geflüchteten und in Görlitz, Volkersdorf, Schwerta, und vom Grafen Zinzendorf in Herrnhut – wo Christoph Hofmann, der sieben Jahre Deputirter der Schwenkfelder in Wien gewesen war, 1727, ehe die Schwenkfelder in demselben Jahre nach Berthelsdorf zogen, zum Aeltesten der Gemeine in Herrnhut gewählt wurde – und später in Berthelsdorf aufgenommenen Schwenkfelder von Ober- und Niederharpersdorf (bei Liegnitz) und Umgegend. Sie verließen ihre Heimath und ihre Besitzungen, weil sie, gedrängt durch die Jesuiten, durchaus zum Katholicismus übertreten sollten. Als sie auch in Sachsen nicht länger geduldet wurden, verließen sie, vierzig Familien stark, 1734, Ende April, Berthelsdorf und die übrigen Orte, wo sie Zuflucht gefunden hatten, und langten den 22. September in Philadelphia an. – Eine ausführliche Beschreibung dieser Reise findet sich in dem letztgenannten[WS 1] Buche pag. 462 bis 473.

Zu Seite 17 bis 19. Anna Helena Nitschmann geb. Anders, als erste Aeltestin Herrnhuts bekannt, wurde am 29. October 1701 allhier geboren, wo ihr Vater, Hans Anders, Besitzer einer Gartennahrung war. Schon in ihrer Jugend war sie leidend und kam um ein Auge. Nachdem sie 1722 nach damaligem Brauche ihre Dienstzeit auf dem herrschaftlichen Hofe angetreten hatte, verehelichte sie sich am 14. Mai 1726 mit dem Weber David Nitschmann, der im nächsten Jahre als Hausmeister in die Dienste des Grafen Zinzendorf trat und als solcher dessen treuer Begleiter auf vielen seiner Reisen war. Schon 1734, am 20. März, wurde sie ihrem Gemahl durch den Tod entrissen. – Nitschmann reiste 1738 als

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: letztgegenannten
Empfohlene Zitierweise:
Gottlieb Korschelt: Geschichte von Berthelsdorf. Selbstverlag des Verfassers, Berthelsdorf bei Herrnhut 1852, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_von_Berthelsdorf.pdf/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)