Anonym: Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat | |
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zu helfen: die Schönin weiß schon, was Gottes Wille ist. Fratzen von fünf Jahren und alte Gecken (worunter der Centschöpf von Alsleben, Nikel Bach, der größte ist) mußten so häufig auf das Wohlseyn der Wurmser Husaren zur Ader lassen, daß endlich die benachbarten Bader Anstand nahmen, solches weiter zu thun; sie gingen daher zwey bis drey Stunden weit anderswohin, um die Dragoner und Husaren wegen Unterlassung eines so leichten Mittels nicht sitzen zu lassen; Schönin ließ allemahl mit zur Ader.
Der Wirzburgische Husaren-Corporal Schmidt, weil er vieles dergleichen hörte, ging gelegenheitlich auch zur Schönin, zu sehen, was sie da thäten; er sagte zu ihr: er habe gehört, sie wäre auch schon im Fegfeuer gewesen; nicht ein- sondern mehrmahl, gab sie zur Antwort. Mein! sage sie mir, fuhr er fort, wie siehts drin aus? Was für Feuer gibts dort? sie stammelte bey ihrer Antwort: Es – es ist – es ist halt – halt so a kleins – kleins Feuer, und s’brennt – brennt so blölich.
Adam Schirmer, Caplan zu Königshofen, schickte eine vermummte Weibsperson zur Schönin, welche sie ersuchte, doch zu
Anonym: Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 434. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_einer_Seelenerl%C3%B6sung,_welche_zu_Euershausen,_Amts_K%C3%B6nigshofen_im_Grabfelde,_sich_zugetragen_hat.pdf/13&oldid=- (Version vom 9.4.2017)