Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges | |
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sie ihre Namen dem Obersten angezeigt haben. Darauf leisten sie den Fahneneid und treten in Dienst und Sold. Zu demselben Zwecke verhieß er Franz von Bülow eine bestimmte Summe Silbers. Gleichzeitig trat Andreas Barby die Reise nach Dänemarck an, und Heinrich Rantzau schickte Boten an den König, um ihn hinlänglich von dem Stand der Dinge zu unterrichten. Heinrich, als Stellvertreter des Königs in Holstein, riet entschieden, an dem Kriege teilzunehmen. Einer von den beiden Wegen, so argumentierte er, müsse notwendig eingeschlagen werden, und zwar wäre der kürzeste und gradeste auch hier der beste. Er könne Adolfs Plan entgegen sein und sich neutral verhalten oder er müsse in Gemeinschaft mit seinen Oheimen die Waffen ergreifen. Gesetzt den Fall, er stelle Adolfs Unternehmen Hindernisse in den Weg, so setze er sich keiner geringen Gefahr aus, denn Adolf hätte eine große Truppenmacht zur Verfügung. Sollte er aber vorziehen, neutral zu bleiben, so müsse er bedenken, daß Adolf allein den Ruhm davontrüge, das Land Dithmarschen bezwungen und unterworfen zu haben. Es sei jedenfalls am ratsamsten, mit vereinigten Kräften den Krieg zu beginnen. Der König ging auf diesen Vorschlag ein, und Herzog Adolf schickte daraufhin Johann Sehestedt, einen Bruder Bertrams, an den König und an den Herzog Johann. Adolf bat den König, er möge einige seiner Räte nach Neumünster schicken, denn er selbst könne sich aus dem Lager nicht mehr entfernen. Dorthin käme auch Herzog Johann. Sie würden sich über den Krieg beraten, wie es sich unter Verwandten ziemte, und falls sie sich einigten, gemeinsam die Kosten der bereits geschehenen Rüstungen zu tragen, würden auch Vorteil und Gewinn des Krieges ihnen in gleichem Maße zufallen. Es wurden noch zu wiederholten Malen Bevollmächtigte von der einen wie von der anderen Seite geschickt, da man sich über Ort und Zeit der letzten Zusammenkunft nicht einigen konnte. Endlich wurde beschlossen, daß die Fürsten mit ihren Ratgebern sich auf den 4. Mai in einem kleinen Dorfe bei Nortorf einfinden sollten. Und so geschah es. Die Fürsten verweilten über den Beratungen bis zu Anfang des folgenden Monates und trafen über Beginn und Art der Kriegsführung
Heinrich Rantzau: Geschichte des Dithmarscher Krieges. Heider Anzeiger G. m. b. H., Heide 1914, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dithmarscher_Krieges.djvu/056&oldid=- (Version vom 17.4.2023)